Mittwoch, 16.06.2010
Kunst-Aktion Newabrücken-Phallus galt dem FSBSt. Petersburg. Der sich zusammen mit einer Newa-Klappbrücke erhebende Riesen-Phallus war ein Präsent der Künstler-Gruppe Wojna an den Inlandsgeheimdienst FSB dessen Petersburger Zentrale nur eine Steinwurf entfernt steht.
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Zu der Aktion bekannte sich jetzt der Ideologe der Künstlergruppe, Alexej Plutzer-Sarno. Man habe mit der Veröffentlichung etwas abgewartet, da einer der Teilnehmer festgenommen worden war und man erst seine Freilassung abwarten wollte, um ihm nicht zu schaden.
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Der Riesenpenis sei von sechs Aktivisten sowie nicht näher genannten Studenten der Petersburger Straßenuniversität innerhalb von 23 Sekunden auf den Klapp-Teil der Litejny-Brücke aufgetragen worden und zwar, indem die Farbe direkt aus Farbkanistern auf die Fahrbahn gegossen wurde.
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Eine halbe Stunde später erhob sich das Gemälde dann, womit die Künstler allen Mitarbeitern des Föderalen Unsicherheitsdienstes eine Startrampe zum Abflug zu außerirdischen Zivilisationen bereitet hätten, schreibt Plutzer-Sarno.
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Das Petersburger Hauptquartier der Sonderpolizei FSB (Föderaler Sicherheits-Dienst) befindet sich im bekannten "Großen Haus" nur einen Straßenblock von der Litejny-Brücke entfernt.
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Bei dem einzigen von der Miliz aufgegriffenen Beteiligten handelt es sich um Leonid Nikolajew. Er hatte vor einiger Zeit in Moskau (und im russischen Internet) für Aufsehen gesorgt, weil er direkt am Kreml auf einer Kreuzung über Motorhaube und Dach eines Regierungs-Dienstwagen lief. Dabei trug er einen blauen Plastikeimer auf dem Kopf jenes Utensil, mit dem manche Autofahrer gegenwärtig gerne gegen die Blaulicht-Privilegien von Spitzenbeamten im Straßenverkehr demonstrieren.
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Nikolajew blieb zwei Tage in Haft. Letztlich sei ein Protokoll aufgesetzt worden, in dem von der Farb-Aktion gar nicht mehr die Rede ist. Ihm wird jetzt Fluchen in der Öffentlichkeit und ungebührliches Benehmen vorgeworfen. Die Gerichtsverhandlung wurde jedoch vertagt, worauf er auf freien Fuß kam.
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Zu sehen war das 65 Meter hohe provokative Kunstwerk nur etwa zwei Stunden lang. Dann versuchten Feuerwehr und Wasserwerke, das Riesen-Gemälde von dem noch "eregierten" Brückenflügel zu waschen.
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