Mittwoch, 18.01.2012
Hälfte der Russen deprimiert Medwedews ZeitumstellungMoskau. Die gute Meldung vorweg: Den Kühen geht es gut, nur viele Russen haben mit der von Präsident Dmitri Medwedew veranlassten Abschaffung der Normalzeit Probleme. Die Hälfte von ihnen klagt über Depressionen.
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Medwedew hatte die Umstellung von Sommerzeit auf die Normalzeit abgeschafft. Im Ergebnis herrscht nun in Russland ewige Sommerzeit - und es wird im Winter noch eine Stunde später hell, als sonst. Besonders im Norden Russlands ist das sehr stark zu spüren.
Das Aufstehen im Dunkeln fällt den Russen schwer: 21 Prozent der Befragten gaben an, dass die Abschaffung der Winterzeit negative Auswirkungen auf ihr Selbstbefinden habe. Sie fühlten sich am Morgen schlapp und unausgeschlafen.
Weitere 20 Prozent gaben an, dass sie am Morgen Motivationsprobleme hätten und sich nicht zum Arbeiten zwingen könnten. 15 Prozent gaben sogar an, dass sie sich nach der Abschaffung der Normalzeit häufiger auf der Arbeit verspäten.
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Eigentlich hatte Präsident Dmitri Medwedew die Abschaffung der erst 1981 in der Sowjetunion eingeführten Zeitumstellung mit den vielen Klagen von Russen begründet, die sich danach mehrere Tage schlechter fühlten. Zudem, erklärte er zur Begründung, könnten sich die armen Kühe nicht daran gewöhnen, warum sie mal um sechs Uhr und mal um sieben Uhr gefüttert würden.
Von den Kühen gab es bisher keine Beschwerden.
Doch laut Fachleuten hätte Medwedew für das Wohlbefinden der Russen besser die Sommerzeit als die eigentlich normale Winterzeit abgeschafft.
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Damit wäre die biologische Uhr im besseren Einklang mit der an der Sonne orientierten Tageszeit, erklärte Viktoria Arschinowa, eine Mitarbeiterin am Medizinlabor der Moskauer Psychologie- und Pädagogik-Universität.
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Udo Isaenko 18.01.2012 - 17:59
Dekretzeit
Im Artikel wird von der \"eigentlich normale(n) Winterzeit\" geschrieben. Dabei ist diese Winterzeit tatsächlich eine immerwährende Sommerzeit, da bereits 1930 per Dekret (daher \"Dekretzeit\" genannt) die Zeitzonen dauerhaft um plus eine Stunde verschoben wurden. Zuvor war die MSZ der MEZ nur um eine Stunde voraus, danach um zwei Stunden, jetzt um drei Stunden.
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