Donnerstag, 08.03.2012
Gebet für "Pussy Riot" führt zu neuen FestnahmenMoskau. Die Christ-Erlöser-Kathedrale wurde heute für Besucher gesperrt, nachdem es dort zu einem Konflikt zwischen Anhängern und Gegnern der Punk-Gruppe Pussy Riot gekommen war. Zwei Mitglieder der Frauen-Band sind nach einem skandalösen Auftritt in der Kathedrale wegen Rowdytums in Haft.
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Unterstützer der Band hatten heute dazu aufgerufen, in die Kathedrale zu kommen, um dort für die Band zu beten. Bei dem kollektiven Gebet sollten keine weiteren Handlungen erfolgen. Die Organisatoren wollten damit auf die Haltung der Kirche in dem Fall Einfluss nehmen.
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Doch bereits am Eingang zur Kathedrale kam es zu einem Zusammenstoß mit russisch-orthodoxen Aktivisten: Sie begossen Teilnehmer des Soldiaritäts-Gebets mit Coca-Cola. Die Gebets-Organisatoren wollten deshalb auf einer Polizweiwache Anzeige erstatten, doch die Polizei war schneller: Sie nahm noch an Ort und Stelle einige Personen von beiden Konfliktparteien fest.
Das Gotteshaus wurde geschlossen, Gründe dafür nannte die Russisch-Orthodoxe Kirche bislang nicht.
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Vor dem Moskauer Polizeihauptquartier demonstrieren heute Einzel-Demonstranten für Pussy Riot. Sie wechseln sich alle 15 Minuten ab. Für derartige Aktionen ist keine amtliche Genehmigung notwendig.
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Die maskiert auftretende Mädchen-Band hatte am 21. Februar vor dem Altar der Kirche ein Schmählied gegen die Kirche und deren Oberhaupt Patriarch Alexii II. gesungen, bis sie von Kirchendienern vor die Tür gesetzt wurden.
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Der Vorfall schien schon Vergangenheit zu sein, doch am Samstag wurden zwei der Musikerinnen festgenommen. Unter dem Vorwurfs des Rowdytums wurde gegen sie U-Haft verhängt. Die beiden jungen Frauen traten daraufhin in Hungerstreik.
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