Freitag, 26.11.2010
Berlin: Putin heute bei Merkel und WirtschaftsführernBerlin. Russlands Premier Wladimir Putin wirbt heute in Berlin für seinen Vorschlag einer Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok. Bundeskanzlerin Merkel bremste bereits die Euphorie darüber.
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Putin nimmt heute Vormittag auf dem Kongress Führungstreffen Wirtschaft der Süddeutschen Zeitung im Hotel Adlon an einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde teil. Mit dabei sind unter anderem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, Volkswagen-Chef Martin Winterkorn und Siemens-Chef Peter Löscher.
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Dabei wird der russische Regierungs-Chef sicherlich nochmals seine am Vortag in einem Gastbeitrag für die Zeitung dargelegte Strategie einer engen wirtschaftlichen Verzahnung Russlands mit EU-Europa darlegen.
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In Putins Beitrag war von einer harmonischen Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Waldiwostok die Rede, die sich in eine Freihandelszone entwickeln sollte. Beide Seiten sollten eine gemeinsame Industrie- und Energiepolitik betreiben, in Forschung, Wissenschaft und Ausbildung kooperieren - und als ersten Schritt die Visaschranken aufheben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte gestern auf dem Führungstreffen, sie müsse in dieser Frage aber etwas Wasser in den Wein schütten: Die Idee einer Freihandelszone würde sie zwar unterstützen, doch unternehme Russland in letzter Zeit auch Schritte, die nicht gerade in diese Richtung weisen. Merkel nannte als Beispiel die im Sommer in Kraft getretene Zollunion mit Kasachstan und Weißrussland und permanente Diskussionen in Moskau über Zollerhöhungen.
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Bundesaußenminister Guido Westerwelle begrüßte hingegen Putins Vorstoß. Der Vorschlag zeige, "wie eng wir in unseren strategischen Zielstellungen beieinander liegen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Die Bundesregierung unterstütze "den möglichst baldigen WTO-Beitritt Russlands ebenso wie die Gespräche über ein neues EU-Russland-Abkommen und die Errichtung einer Freihandelszone", versicherte Westerwelle.
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Gestern Abend hatte sich Putin in einem Berliner Gourmet-Restaurant mit seinem Duz-Freund, Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder getroffen. Heute empfängt ihn dann auch Angela Merkel im Kanzleramt.
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