Donnerstag, 13.10.2011
Yak-Absturz: Überlebender bemerkte keine BremsungMoskau. Der einzige Überlebende des Yak-42-Absturzes in Jaroslawl hat ein erstes TV-Interview gegeben. Da sich der Bordingenieur aber nicht im Cockpit, sondern in der Kabine befand, kann er zur Klärung der Unfallursache nicht sehr viel beitragen.
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Alexander Sisow überlebte als einziger von 45 Insassen die Flugzeugkatastrophe am 7. September, bei der das Eishockey-Team von Lokomotive Jaroslawl ausgelöscht wurde. Laut Sisow war die Maschine vor dem Start in idealem Zustand, er selbst habe das Flugzeug noch in Augenschein genommen.
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Als die Maschine dann aber nicht von der Startbahn wegkam, sei es in der Kabine unruhig geworden: Warum heben wir nicht ab? Dann verging noch etwas Zeit, ich verstand, dass wir schon über Erde fahren. Vom Boden kamen wir dann weg, aber dann bemerkte ich, dass wir durchsacken und zerschellen werden, berichtete der Flugzeugtechniker.
Er selbst habe beim Start in der letzten Reihe der Passagierkabine gesessen und sei dabei nicht angeschnallt gewesen. Beim Aufprall habe er einen heftigen Schlag erhalten.
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An weitere Details kann er sich kaum erinnern: Als er sich im Wasser der Wolga wiederfand, habe er weder das Flugzeug noch das Feuer bemerkt. Seine Rettung bezeichnet Sisow als ein Wunder.
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Als wahrscheinlichste Unfallursache gilt den Ermittlern inzwischen, dass einer der Piloten vermutlich unbewusst während des Startlaufs mit dem Fuß auf der Bremse stand und die Maschine deshalb nicht auf die notwendige Geschwindigkeit zum Abheben kam.
Wenn die Bremsung scharf gewesen wäre, hätte ich das bemerkt, aber nicht, wenn die Bremse sanft gedrückt wurde, so Sisow. Der 52-Jährige möchte nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wieder in seinem alten Beruf arbeiten, weil ich viel dafür investiert habe. Allerdings möchte er dabei nicht mehr unbedingt mitfliegen.
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Der einzige Überlebende des Crashs erlitt Schädel-Hirn-Verletzungen sowie Verbrennungen 15 Prozent der Körperoberfläche und der Atemwege. Er wurde in einer Moskauer Klinik mehrfach operiert. Die Ärzte bezeichnen seinen Zustand ans stabil, doch muss der Patient noch immer Bettruhe halten.
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