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Die Lenin-Mumie auf dem Roten Platz ist wieder eimal Gegenstand der Dieskussion in Russland. (Foto: newsru.com)
Die Lenin-Mumie auf dem Roten Platz ist wieder eimal Gegenstand der Dieskussion in Russland. (Foto: newsru.com)
Dienstag, 29.11.2011

Wetten um Lenins Leiche: Was passiert mit der Mumie?

Moskau. Russische Buchmacher haben einen etwas makaber anmutenden Dienst ins Programm gestellt: In sechs Varianten können Wetter darauf setzen, wann die einbalsamierten Leiche im Mausoleum auf dem Roten Platz beerdigt wird.

Seit vier Tagen kann in russischen Wettbüros auf die Zukunft der Mumie des Sowjetstaatsgründers Wladimir Uljanow (Lenin) gesetzt werden. Die Frage lautet: „Wann wird Lenin begraben?“ Die Buchmacher bieten sechs Antwortvarianten an.

Staatsduma muss entscheiden


An der Wette haben innerhalb von vier Tagen mehr als 2.000 Personen teilgenommen. Die meisten (51 Prozent) setzen auf die erste Variante, nach der Lenins Leiche noch 2012 aus dem Mausoleum verschwindet, also gleich im ersten Jahr der neuen Legislaturperiode der Staatsduma, die diese Frage zu entscheiden hat.

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• Russland Geschichte: Stalin bleibt ohne Mausoleum (31.10.2011)
• Kremlverwalter will Lenin und Palastskandal beerdigen (20.04.2011)
• Pünktlich zu Lenins Geburtstag: Lenin-Mausoleum geöffnet (19.04.2011)
Auf 2013 als Bestattungsjahr für Lenin tippen 25 Prozent, für 2014 entscheiden sich elf Prozent; die drei folgenden Jahre liegen mit zwei, einem und 0,5 Prozent weit angeschlagen ganz hinten. Für die Variante, nach der Uljanow-Lenin im Mausoleum bleibt, haben sich bisher erst zehn Personen entschlossen.

Wer auf 2012 setzt, hat einen Koeffizienten von 10:1, bekäme also auf 100 gesetzte Rubel 1.000 ausbezahlt. Wer auf 2016 tippe, hat Chancen auf 14:1, also 1.400 Rubel für gesetzte 100 Rubel. Wer Lenin auf dem Roten Platz lässt, bekommt dagegen nur 140 Rubel für gesetzte 100.

Unethisches Vorgehen


Die Idee zu dieser makabren Wette hatte die Firma „Wett-Liga“. Erst kürzlich war sie aufgefallen, als sie die Wette ins Programm nahm, wer bei den anstehenden Duma-Wahlen die meisten Stimmen erhält. Für die Zentrale Wahlkommission war dies eine Rechtsverletzung; die rechtsliberale LDPR hatte eine gerichtliche Untersuchung des Unternehmens initiiert.

Die meisten Parlamentarier empfinden die Wette als „unethisch“. Die Kommunisten halten sie für „riesigen Zynismus“ und die Buchmacher für „Schurken, die die russische Geschichte verhöhnen“, zitiert die Zeitung "Iswestija" das KPRF-Mitglied Ruslan Gostjew. Die Wettbüros weisen dies zurück – sie hätten sich einfach „ein Thema genommen, das alle bewegt“.

Putins Rückkehr als Initialzündung?


Diskussionen um die Beisetzung der einbalsamierten Mumie des „Weltführers des Proletariats“ tauchen seit etwa 20 Jahren regelmäßig in der russischen Öffentlichkeit auf. Zuletzt sorgte das Thema im Winter dieses Jahres für Wirbel, im Vorfeld von Lenins 87. Todestag am 21. Januar.

Damals hatte ein Mitglied der Kreml-Partei „Einiges Russland“ gefordert, die Mumie endlich beizusetzen. Im Gespräch war ein Soldaten-Gedenkfriedhof im Moskauer Gebiet. Aus dem Kreml hatte aber verlautet, es gäbe keine aktuellen Pläne zur Umbettung.

Beobachter mutmaßen, Lenins Umbettung könnte im Zusammenhang mit den anstehenden politischen Verschiebungen – gemeint ist Wladimir Putins Rückkehr in den Kreml – erfolgen. Früher hatte es allerdings geheißen, die Schließung des Mausoleums könnte ein „Image-Projekt“ von Präsident Dmitri Medwedew werden. Das ist aber nicht eingetreten.



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Baumfreundin 01.12.2011 - 22:32

Lenin

Sollte die Pilgerstätte nicht bleiben`?


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