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Viktor Baturin droht wegen Betrugs eine lange Haftstrafe (Foto: Iswestija) |
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Dienstag, 29.11.2011
Luschkows Schwager wegen Betrugs festgenommenMoskau. Viktor Baturin, Bruder der Luschkow-Gattin Jelena Baturina ist in Moskau wegen Betrugs festgenommen worden. Er soll im großen Stil Wechsel gefälscht haben. Ermittler durchsuchen Büro und Wohnung des Geschäftsmanns.
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Baturin habe versucht, gefälschte Wechsel von Inteko und Inteko Agro über 5,7 Mrd. Rubel (140 Mrd. Euro) zu verkaufen, heißt es. Zwei Zahlungsanweisungen (über insgesamt 5,5 Mrd. Rubel) wollte Baturin einem britischen Investor verkaufen. Einen weiteren Wechsel über 250 Mio. Rubel präsentierte er der russischen staatlichen RosAgroLeasing als Gegenleistung für landwirtschaftliches Gerät und Zuchtvieh.
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Geheime Ermittlungen seit Lenz
Laut der Tageszeitung Iswestija wurde das Ermittlungsverfahren bereits im Frühjahr eingeleitet. RosAgroLeasing hatte festgestellt, dass die Wechsel nirgendwo registriert waren. Das Verfahren wurde geheim gehalten, da die Expertise der Wertpapiere einige Zeit in Anspruch genommen habe, so das Blatt.
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Der Zeitung gegenüber soll Baturin auch das Vorhandensein der Wechsel bestätigt haben, die er verkaufen wolle. Er erklärte die Wechsel seien echt, von den laufenden Untersuchung gegen ihn wusste er offenbar nichts.
Vorläufige Festnahme, Haftbefehl beantragt
Am Montag schlugen die Ermittler dann zu. Baturin wurde zunächst für 48 Stunden festgenommen, Wohnsitz und Büroräume des Verdächtigen durchsucht. Die Ermittler haben zudem schon einen Haftantrag gegen den Geschäftsmann gestellt.
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Baturin ist Schwager des ehemaligen Moskauer Oberbürgermeisters Juri Luschkow und Bruder der lange Jahre einzigen Dollarmilliardärin Russlands Jelena Baturina. Bis 2005 war er Vizepräsident des Baukonzerns Inteko.
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Familienstreit bei den Baturins
In der Folge zerstritt er sich allerdings mit seiner Schwester, er warf ihr (und Luschkow) Betrug und Korruption vor. Diese Vorwürfe tauchten später nach dem Sturz Luschkows in Moskau auch bei den Behörden wieder auf.
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Baturina ihrerseits erklärte im November 2010, ihr Bruder sei wegen Unterschlagung entlassen worden. Er habe mehrfach Wechsel des Konzerns zur Begleichung persönlicher Rechnungen benutzt. Baturin wurde bereits im Sommer wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er hatte eine Moskauer Wohnung zweimal verkauft.
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Bei einem erneuten Prozess droht dem Millionär eine deutlich härtere Strafe: Die Staatsanwaltschaft will ihn wegen Betrugs in besonders großem Ausmaß verklagen. Darauf steht eine Haftstrafe zwischen fünf und zehn Jahren.
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