Freitag, 08.02.2013
Ermittler wollen Udalzow unter Hausarrest stellenMoskau. Oppositionsführer Sergej Udalzow soll unter Hausarrest gestellt werden. Die Ermittlungsbehörde reagierte damit auf einen mehrfachen Verstoß gegen die Meldeverpflichtung, der Udalzow unterliegt. Gegen ihn wird wegen Massenunruhen ermittelt.
|
|
Seit Oktober 2012 unterliegt Udalzow der Meldepflicht. Die Behörden verdächtigen ihn, die Unruhen bei einer Demo zur Amtseinführung Putins angestiftet zu haben sowie einen Staatsumsturz zu planen.
|
"Das Ermittlungskomitee hat vor Gericht beantragt, die Präventivmaßnahmen gegenüber Sergej Udalzow zu ändern, gegen den ein Strafverfahren wegen der Massenunruhen und der Gewaltanwendung gegenüber Vertretern der Staatsgewalt auf dem Bolotnaja-Platz sowie wegen der Organisation von Massenunruhen in Russland läuft", teilte die Behörde mit.
Im Mai 2012 war es zu Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen, bei der Dutzende Menschen verletzt wurden. Die Behörden machen die Opposition für die Eskalation der Gewalt verantwortlich, diese wiederum verweisen darauf, dass die Polizei entgegen Absprachen den Kundgebungsort gesperrt habe.
|
Der Vorwurf wegen versuchten Staatsumsturzes basiert auf dem Film "Anatomie des Protestes 2", den der Gazprom-Sender NTW zur Diskreditierung der Opposition im Herbst 2012 zeigte. Im Film wird ein angeblicher Mitschnitt von Verhandlungen Udalzows mit einem georgischen Politiker über die Finanzierung eines Umsturzes gezeigt.
|
Die ebenfalls in dem Film gezeigten Oppositionellen Leonid Raswosschajew und Konstantin Lebedew sind bereits in U-Haft, wobei Raswosschajew eigenen Angaben nach in Kiew von Geheimdienstlern entführt und nach Russland verschleppt wurde, um ihm den Prozess zu machen.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Beachten Sie unbedingt die
>>> Regeln für Leserkommentare. Sie können hier oder auch im Forum (
www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>