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Der Stadtrat von Venedig möchte gerne die Brücke zu St. Petersburg abbrechen - wegen der dortigen Diskriminierung von Homosexuellen (Foto: wp/.rufo) |
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Dienstag, 29.01.2013
Süd-Venedig bricht mit Nord-Venedig wg. SchwulengesetzVenedig. Das Stadtparlament der italienischen Großstadt Venedig hat für ein Einfrieren der Städtepartnerschaft mit St. Petersburg votiert. Anlass dafür ist das dortige, als diskriminierend betrachtete Gesetz gegen homosexuelle Propaganda.
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Der Stadtrat der italienischen Kulturmetropole verabschiedete eine Resolution, in der die Stadtverwaltung aufgefordert wird, keinerlei Aktivitäten im Rahmen der 2006 geschlossenen Städtepartnerschaft mit St. Petersburg zu unternehmen, solange in St. Petersburg das umstrittene Gesetz gilt. Auch solle das venezianische Bürgermeisteramt die Kollegen in St. Petersburg offiziell über die Gründe des einseitigen Einfrierens der Städtepartnerschaft unterrichten.
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Mailand weiterhin offiziell Partnerstadt
Eine analoge Initiative hatte bereits im November der Stadtrat von Mailand, der zweiten italienischen Partnerstadt Petersburgs, unternommen. Allerdings hatte dies bisher keine Auswirkungen auf den offiziellen Stand der Beziehungen, da sich das Mailänder Rathaus weigert, die Städtepartnerschaft in irgendeiner Weise zu annullieren. Der Stadtrat hat in diesen Fragen keine Weisungsbefugnis.
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Insofern bleibt vorerst offen, ob die Beziehungen zwischen Original-Venedig und Russlands Nördlichen Venedig durch die Entscheidung der venezianischen Räte formell in Mitleidenschaft gezogen werden. Ideell wurden sie das aber wohl schon jetzt.
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Anti-Schwulen-Gesetz kommt auch landesweit
Inzwischen hat auch die Staatsduma in erster Lesung einen vergleichbaren Gesetzentwurf verabschiedet, der unter Verweis auf den Jugendschutz öffentliche Äußerungen oder Veranstaltungen zur Propagierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen unter Strafe stellen soll. Schwulen-Paraden oder Demonstrantionen von sexuellen Minderheiten würden damit faktisch verboten.
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Möglicherweise werden also bald derartige Regeln überall in Russland gelten, nicht nur in der Handvoll Föderationsgebieten, die wie St. Petersburg derartige Regeln bereits selbst erlassen haben.
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