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Der Vizechef des Olympiakomitees und Leiter eines milliardenschweren Tourismusprojekts im Kaukasus Achmed Bilalow wurde entlassen (Foto: Vesti) |
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Freitag, 08.02.2013
Olympia-Manager fliegt nach Putins SchanzenkritikSotschi. Putins Kritik am Stand der Olympiavorbereitung hat unmittelbare Folgen: Der Vizepräsident des russischen Olympiakomitees Achmed Bilalow muss gehen. Bilalow leitete zugleich ein weiteres Milliardenprojekt im Kaukasus.
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Absprung in den Abgrund: Ausgerechnet die Sprungschanzen in Krasnaja Poljana haben die Karriere Bilalows beendet. Präsident Wladimir Putin kritisierte bei seinem Olympia-Kontrollbesuch in Sotschi die Verspätungen von über zwei Jahren an dem Objekt. Zugleich hatten sich die Kosten von 1,2 Mrd. Rubel (30 Mio. Euro) auf acht Mrd. Rubel (200 Mio. Euro) fast versiebenfacht.
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Verzögerung seit einem Jahr bekannt
Für den Bau verantwortlich ist die AG Krasnaja Poljana, die jahrelang erst mehrheitlich im Besitz Bilalows war und nach seinem Wechsel in den Staatsdienst an seinen Bruder Magomet überging. Im Mai 2012 übernahm dann die staatliche Sberbank die Kontrolle. Schon damals war eigentlich klar, dass die Fertigstellung sich bis in die zweite Jahreshälfte 2013 hinziehen würde.
Warum die öffentliche Kopfwäsche Putins erst jetzt erfolgte, bleibt unklar. Die Folgen aber sind schon deutlich: Bilalow wurde im Olympischen Komitee entlassen. Gravierender dürfte allerdings seine Entlassung als Chef der staatlichen AG Kurorte des Nordkaukasus (russ. Abküzung KSK) sein. Die AG leitete den Aufbau eines Tourismus-Clusters in den Bergen. Über zwölf Milliarden Euro sollten in das Projekt investiert werden, an dem u.a. auch Österreich und Frankreich großes Interesse zeigten.
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Konkurrenz zu Sotschi aus dem Kaukasus
Bilalow lobbyierte zudem die Schaffung einer Tourismus-Wirtschaftszone in Sotschi nach dem Ende der Olympischen Spiele. Die Kontrolle darüber sollte seiner Ansicht nach KSK zugesprochen werden. Damit geriet Bilalow in einen scharfen Konflikt mit der staatlichen Holding Olympstroi, die eigene Ambitionen auf die Vermarktung der Pisten um Sotschi hat.
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Möglicherweise sei dies der Grund für seine Entlassung spekulieren russische Medien. Für das Tourismus-Cluster im Kaukasus bedeutet dies allerdings eine völlige Neuorientierung. Bereits am heutigen Freitag wird Premier Dmitri Medwedew in Stawropol erwartet, um über die Perspektiven der Milliardeninvestition im Kaukasus zu sprechen.
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Peter Bitterli 08.02.2013 - 12:05
Sehn Sie, "Observer",
das ist dann wohl Aggressivität an die falsche Adresse. Da niemand, wirklich niemand glaubt, dass Polizisten die Strafgelder abliefern, glaubt auch niemand, wirklich niemand \"wohl auch noch an den Weihnachtsmann\".
Observer 08.02.2013 - 10:43
Da gehören noch ganz viele Leute verhaftet!
Hier in Sochi gibt es noch ganz viel mehr korrupte Beamte und Angestellte und natürlich Firmen, die durch Bestechung an Aufträge gekommen sind! Fast alle Projekte, die ich hier in Sochi im Zusammenhang mit der Winterolympiade kennen gelernt habe, sind überteuert und hinter dem Zeitplan weil Schmiergeld alles wieder irgendwie in Ordnung erscheinen lässt momentan noch.
Speziell bei der Polizei kann man getrost fast jeden rausschmeißen, weil sie Strafen, die sie bei Kontrollen \"einnehmen\", ausschließlich ohne Quittung kassieren. Wer nun glaubt, dass sie dieses Geld abliefern, der glaubt wohl auch noch an den Weihnachtsmann.
mfg Perkmannud
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