Donnerstag, 22.03.2012
Umfrage: Putin siegt, weil Kandidat Gegen alle fehltMoskau. Würden die russischen Wähler die Möglichkeit haben, den Kandidaten Gegen alle anzukreuzen, wäre Wladimir Putin nicht im ersten Wahlgang Präsident geworden. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Lewada-Zentrums.
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Ein Viertel der Wähler hätte am 4. März das Kreuz Gegen alle gesetzt, haben die Soziologen des Meinungsforschungszentrums Lewada-Zentr herausbekommen. Hätte es diese (2006 abgeschaffte) Möglichkeit gegeben, wären alle Präsidentenkandidaten schlechter weggekommen bei dem Urnengang.
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Entscheidend hätte es für Wladimir Putin sein können, denn statt knapp 64 Prozent der Stimmen wären es nur 47 gewesen und das hätte einen zweiten Wahlgang nötig gemacht.
Kommunistenführer Gennadi Sjuganow, nach Putin zweitstärkster Kandidat, hätte statt 16,3 Prozent nur 10,8 eingefahren, Milliardär Michail Prochorow 8,7 Prozent statt 6,5, der rechtsliberale Populist Wladimir Schirinowski 8,1 Prozent statt 8,4 und Sergej Mironow vom Gerechten Russland ganze 2,7 Prozent statt der eh schon schwachen fünf.
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Eine ähnliche Berechnung zu den Duma-Wahlen vom 4. Dezember 2011 ergibt ein analoges Bild: auch dort hätte Gegen alle 24,6 Prozent der Stimmen erhalten. Den Menschen gefällt niemand, bringt der Politologe Dmitri Oreschkin diese Tendenz auf den Punkt.
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Davon zeugt auch der Erfolg von Gerechtes Russland bei den Duma-Wahlen und von Prochorow bei den Präsidentenwahlen sie werden als relativ frische Gesichter angesehen, so Oreschkin.
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