Dienstag, 13.03.2012
Gouverneur will Foto-Verbot in der Metro wieder kippenSt. Petersburg. Gouverneur Georgi Poltawtschenko hat das Stadtparlament gebeten, das von ihm dieser Tage selbst in Kraft gesetzte neue Fotografier-Verbot in der Petersburger Metro wieder abzuschaffen.
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Einwohnern wie Touristen müsse es erlaubt sein, in der Untergrundbahn ohne Blitz Fotos zu machen, erklärte Georgi Poltawtschenko. Er bat den Vorsitzenden des Gesetzgebungs-Ausschusses des Stadtparlaments, Vitali Milonow, die eben erst erlassenen Regeln entsprechend zu ändern. Selbiger sagte zu, dass dies in wenigen Tagen in die Wege geleitet würde.
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Laut Poltawtschenko sollen nur professionelle Foto- und Filmaufnahmen in der Metro weiterhin einer Genehmigung bedürfen. Der Foto-Bann in den Metrostationen wurde offiziell seit sowjetischen Zeiten mit der Nebenfunktion der Metro als Zivilschutzobjekt begründet und soll zugleich die Vorbereitung von Terrorakten erschweren.
2009 war das Verbot jedoch als nicht mehr zeitgemäß abgeschafft worden. Als es jetzt wieder im Rahmen eines überarbeiteten Bußgeld-Katalog für Ordnungswidrigkeiten zusammen mit deutlich erhöhten Strafen eingeführt wurde, erhob sich in St. Petersburg eine Welle der Empörung über diesen Willkürakt der Bürokratie.
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Ein Artikel auf der Internetzeitung fontanka.ru zu dem Thema sammelte in anderthalb Tagen die Rekordzahl von 592 Lesekommentaren.
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Das Stadtparlament, dass die Regel im Februar verabschiedet hatte und der Gouverneur, der das Gesetz mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt hat, haben damit angesichts des Bürgerzorns in kürzester Zeit eine Kehrtwende um 180 Grad hingelegt.
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Viele Kommentatoren befürchteten, die Regel werde nur dazu dienen, dass Polizeibeamte und Wachleute ahnungslosen Touristen wegen eines harmlosen Schnappschusses Geld aus der Tasche ziehen können und damit deren Urlaub und Russland-Bild nachhaltig belasten werden.
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In Moskau ist das Fotografieren in der Metro ebenfalls erlaubt sogar mit Blitz. An der Newa wird hingegen weiterhin befürchtet, das grelle Licht könnte die U-Bahn-Fahrer blenden.
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