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Sein "Ausflug" in die Freiheit dauerte nicht lange: Der per Hubschrauber geflohene dreifache Mörder ist gefasst (Foto: MWD Wologda) |
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Freitag, 23.03.2012
Hubschrauber-Flucht hilft Häftling nicht lange weiterWologda. Der gestern spektakulär per Hubschrauber aus einem Gefängnis geflohene Schwerverbrecher ist wieder hinter Schloss und Riegel. Gesucht wird aber noch das Pärchen, das das Fluggerät mit Waffengewalt kaperte.
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Der wegen dreifachen Mordes verurteilte Alexej Schestakow konnte sich nicht lange an seiner Hollywood-reifen Flucht aus dem Straflager in Scheksna im Gebiet Wologda freuen: Noch am gleichen Tag wurde er wieder festgenommen.
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Wie die Polizei berichtete, hatte er ein Auto angehalten und den Fahrer gezwungen, ihn in seine Heimatregion Jaroslawl fahren. Die Polizei erfuhr jedoch davon und stoppte den Flüchtigen an einer Straßensperre. Bei der Festnahme habe er bewaffneten Widerstand geleistet und sei selbst leicht verletzt worden.
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Großfahndung nach Helikopter-Entführern
Gefahndet wird hingegen weiter nach einem Mann und einer Frau, beide Anfang 30, die dem Schwerverbrecher mit einiger krimineller Energie zur Flucht verholfen hatten. Das Pärchen stellte sich als Alexander und Tatjana vor. Sie hatten in Wologda einen zivilen Mi-2-Hubschrauber gechartert, um angeblich zu einer abgelegenen Ferienanlage geflogen zu werden. In ersten Berichten hatte es gehießen, die gekaperte Maschine habe dem Katastrophenschutz gehört.
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In der Luft zwangen sie den Piloten jedoch mit vorgehaltener Waffe, im Tiefflug das Straflager anzufliegen. Über eine herabgelassene Strickleiter stieg dort der Häftling zu. Eine Frau der völlig überraschten Wachmannschaft gab zwei Schüsse ab, die aber nicht trafen.
In manchen Berichten ist die Rede davon, dass der Fluchthelfer der Bruder des geflohenen Häftlings sei. Schestakow hatte noch die Hälfte seiner 24 Jahre langen Haftzeit wegen eines dreifachen Mordes mit Raub abzusitzen.
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Eindrucksvolle Operation, dilletantisches Ende
Anatoli Jermolin, ein Veteran der Spezialeinheit Wympel bezeichnete in einem TV-Interview die Flucht als klasse Operation, die aber nicht zu Ende gedacht war. Die Fluchthelfer hatten zum einen die Information erlangt, dass das Straflager gegen ein Eindringen aus der Luft nicht gesichert sei. Das Schlüsselelement ihrer Operation, die Flucht des Häftlings aus dem Lager, hätten sie dann auch perfekt durchgeführt ganz im Gegensatz zum Rückzug, der offenbar nicht richtig geplant war.
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Fluchten aus dem Gefängnis per Helikopter hat es schon öfters gegeben, in Russland ist dieser Weg aber neu. 2009 gab es in Belgien, Frankreich und Griechenland je eine solche Flucht.
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