Freitag, 14.10.2011
Sonder-Militäreinheit kassiert Sold für tote SeelenMoskau. Eine Militäreinheit der Innenbehörden hat Dutzende ihrer Angehörigen nur auf dem Papier geführt und für diese toten Seelen fleißig den Sold eingenommen. Wofür das Geld verwendet wurde, ist unbekannt.
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Die Sonder-Militäreinheit zur Bewachung von Atomobjekten besteht aus Berufssoldaten. Wie Oberst Eduard Tormaschow gegenüber dem Moskauer Boulevardblatt Moskowski Komsomolezerklärte, habe sie von Anfang an nicht den vollen Bestand gehabt. Als er 2009 zu der Einheit kam, habe er beim ersten Antreten seines Regiments etwa 100 Mann unter Soll auf dem Platz gehabt.
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Sein Vorgesetzter fand das anscheinend völlig in Ordnung; der bat den Oberst, es einfach stillschweigend hinzunehmen und nicht nach oben zu melden. Doch Tormaschow ordnete stattdessen eine umfangreiche Überprüfung an.
Jeder hat jeden gedeckt, das hatte richtig System, sagte der Offizier in dem Interview. Den Sold haben die Kommandeure für alle Untereinheiten bekommen; kein Soldat musste persönlich zur Kasse und den Empfang quittieren.
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Der Lohn ist dort nicht sehr hoch, im Schnitt 15.000 Rubel (350 Euro). Aber wenn du 100 tote Seelen hast, ergibt das schon 1,5 Millionen im Monat. Fraglich ist, ob dieses Geld aber bei den einfachen Soldaten angekommen ist. Vermutlich haben die Kommandeure es in die eigene Tasche gesteckt.
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