Montag, 29.08.2011
Sanitätsarzt: Russische Schüler schuften wie BergleuteMoskau. In drei Tagen beginnt in Russland das neue Schuljahr und damit für die Kinder eine harte Zeit. Neue Gesundheits-Grundregeln sollen den Unterricht allerdings etwas humaner gestalten.
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Am 1. September, dem Tag des Wissens beginnt wieder der Unterricht an allen russischen Schulen, Universitäten und Kindergärten. Die Schulen müssen sich dabei ab diesem Stichdatum an neuen Sanitätsnormen bei der Organisation des Unterrichts orientieren: So muss die Klassenstärke auf maximal 25 Schüler limitiert sein.
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Erstklässler sollen keine Hausaufgaben bekommen und nicht benotet werden. Außerdem dürfen die Schulanfänger nicht mehr als vier Unterrichtsstunden pro Tag erhalten und nur einmal pro Woche fünf sofern dies eine Sportstunde ist. Schulen mit Ganztagesbetreuung sind nur zulässig, wenn es bei ihnen Ruheräume für einen Mittagsschlaf gibt.
Das Leben zeigt, dass unsere Kinder in der Schule schuften wie die Bergarbeiter in einem feuchten Stollen, charakterisierte Russlands oberster Sanitätsarzt Gennadi Onischtschenko das russische Schulsystem mit seinen enormen Lernanforderungen. Er hält es dabei für wichtiger, dass die Kinder ihre Schulzeit nicht chronisch krank, mit krummen Rückgrat, schlechten Augen und einem verdorbenen Verdauungstrakt beenden.
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Während an einer großen Schulreform was den Unterricht und die Lehrpläne betrifft noch gearbeitet wird, haben die Gesundheitshüter in Russland bereits neue Regeln verabschiedet, wie in Zukunft die Schulen baulich auszusehen haben. Allerdings gelten diese Normen ab jetzt vorerst nur für Schulen, die neu gebaut oder grundsaniert werden.
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Demnach müssen die Schulgelände umzäunt, beleuchtet und begrünt sein - wobei die Grünflächen die Hälfte des Territoriums ausmachen müssen. Sportplätze müssen einen festen Boden haben, Fußballplätze hingegen Rasen tragen - und zwar ohne jegliche Unebenheiten. Sport- und Unterrichtsräume in Kellergeschossen sind nicht zulässig.
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Auch steht in den neuen Normen, wie eine Schule temperiert sein muss: Es muss in den Inennräumen zwischen 18 und 24 Grad warm sein. Wenn diese Forderungen nicht erfüllt werden, können Schulen schlichtweg amtlich geschlossen werden.
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