Donnerstag, 29.03.2012
Russland erwägt deutlich strengere RauchverboteMoskau. Mit der Kippe in der verqualmten Kneipe sitzen das könnte auch in Russland alsbald Vergangenheit sein. Die Regierung macht sich jetzt Gedanken über eine Verschärfung der Anti-Raucher-Gesetze.
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Das Gesundheitsministerium hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der Verpflichtungen umsetzt, die Russland schon vor vier Jahren mit seinem Beitritt zur Anti-Tabak-Konvention der Weltgesundheitsorganisation WHO auf sich genommen hat. Die Vorlage soll jetzt auf Regierungsebene weiter abgestimmt werden, so die staatliche Rossijskaja Gaseta.
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Der Gesetzentwurf sieht ein totales Rauchverbot in allen öffentlichen Gaststätten, Behörden, an Arbeitsplätzen in geschlossenen Gebäuden sowie in Einrichtungen vor, die medizinischen, sportlichen, kulturellen oder Bildungszwecken dienen. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln und den dazu gehörenden Gebäuden müssen die Glimmstengel in der Packung bleiben.
Rauchern bleiben damit eigentlich nur noch ihre eigenen vier Wände oder der Weg raus an die frische Luft, um ihrem gesundheitsschädlichen Verlangen nachzugehen.
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Russlands oberster Amtsarzt Gennadi Onischtschenko erklärte unterdessen, er habe die Hoffnung, dass auch in Russland es eines nicht zu fernen Tages Pflicht werden wird, auf Zigarettenpackungen Fotos von Raucherlungen abzudrucken. Davon träume ich im Schlaf, sagte er wobei die Realisierung dieses Traumes für ihn einen der schönsten Tage meines Lebens bedeuten werde.
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Raucher müssten zudem strenger für Verstöße gegen Rauchverbote zur Rechenschaft gezogen werden, so der Gesundheitshüter. Wer am Arbeitsplatz rauche, solle gekündigt werden, erklärte Onischtschenko.
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Derartige scharfe Regeln würden in Russland aber auf den harten Widerstand der Tabak- und Bierlobby stoßen, so der Amtsarzt. In Russland rauchen 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung eine der weltweit höchsten Quoten.
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