Freitag, 24.02.2012
Regierung erwägt Luxussteuer auf Autos ab 250 PSMoskau. Wladimir Putin hat sie unlängst im Wahlkampf gefordert, jetzt denkt seine Regierung schon konkret über eine Luxussteuer nach: Ein erster Entwurf belastet Privatimmobilien über 1.000 Quadratmeter und Autos mit mehr als 250 PS.
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Wie Wirtschaftsentwicklungsministerin Elvira Nabiullina erklärte, soll dabei der Wohnungsbesitz einzelner Personen nicht addiert werden. Wer also zwei Villen zu je knapp 500 Quadratmeter sein Eigen nennt, käme unbeschadet davon.
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Die PS-Grenze für Autos könne vielleicht auch etwas höher als 250 PS angesetzt werden, so Nabiullina.
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Fachleute halten die beiden Grenzwerte für wenig sinnvoll.
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Zum einen gebe es in Russland kein einheitliches Immobilienkataster, weshalb unklar sei, wie viele Paläste es in dieser Größenordnung überhaupt gebe. In St. Petersburg sei beispielsweise seit Jahren keine Wohnimmobilie verkauft worden, die größer als 700 bis 800 Quadratmeter gewesen sei, schreibt fontanka.ru.
In Moskau mit seinen exorbitanten Quadratmeterpreisen ist ein solch weitläufiger Wohnsitz erst recht kaum vorstellbar. Eine vor kurzem für ca. 22 Mio. Euro angebotene Superwohnung hätte trotz ihres unbestreitbaren Luxusniveaus nur eine Größe von 550 Quadratmetern.
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Pkw mit der genannten satten Leistung von 250 und mehr PS gibt es in Russland vermutlich ca. 150.000 bis 200.000, schätzen Automarkt-Experten.
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Allerdings sei auch hier nicht unbedingt aufgrund der PS-Zahl der Luxus-Charakter der Fahrzeuge bestimmbar: Unter die neue Steuer würde sowohl ein 500 PS starker nagelneuer Bentley oder Ferrari fallen ebenso wie der 15 Jahre alte US-Geländewagen mit Achtzylinder-Bigblock eines Offroad-Freaks oder Landwirts.
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Gerechter, so sagen Kritiker, wäre eine Erhebung der Luxussteuer aufgrund des Kaufpreises eines Fahrzeugs.
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