Donnerstag, 03.05.2012
Putin soll Baikal-Zellulosewerk vor Deripaska rettenBaikalsk. Die Arbeiter der Zellulose-Fabrik am Baikalsee haben einen Brief an Putin geschrieben. Sie bitten ihn um Unterstützung gegen Ex-Werksbesitzer Deripaska, der von der Fabrik einen Millionen-Kredit zurückfordert.
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Alu-Zar Oleg Deripaska hatte dem (wegen seiner ökologisch schädlichen Produktion umstrittenen) Werk vor Jahren einen Kredit über 150 Millionen Rubel (etwa 3,8 Millionen Euro) gewährt, mit dem damals anstehende Lohnrückstände getilgt wurden. Vor einem Jahr hatte er das Geld von den neuen Besitzern zurückgefordert und vor Gericht Recht bekommen.
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In dem offenen Brief an Noch-Premierminister Wladimir Putin heißt es unter anderem: Vor drei Jahren hat Deripaska uns unserem Schicksal überlassen. Er hat die Menschen ihrer Existenzgrundlage beraubt und die Stadt Baikalsk an den Rand einer sozialen Katastrophe gebracht. Unser Unternehmen hat er verächtlich Koffer ohne Griff genannt, aus diesem Koffer aber alles Wertvolle herausgeholt.
Laut RIA Novosti bittet das Werk um einen weiteren Aufschub der Rückzahlungen, die zwischen April und September 2012 fällig sind. Deripaskas Unternehmen BasEl beschuldigt die jetzige Firmenleitung dagegen in einer Presseerklärung, sie verkaufe die gesamte Produktion mit undurchsichtigen Verträgen über Offshore-Firmen und schlage günstigere Angebote von russischen Unternehmen aus.
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Putin hat sich auf Bitten von Bürgern schon einmal in Deripaskas Angelegenheiten eingemischt: Im Sommer 2009 hatte er in der Mono-Stadt Pikaljowo im Nordwesten Russlands einen Konflikt zwischen Arbeitern einer Fabrik und Deripaskas BasEl mit einem Machtwort gelöst und dem Oligarchen dabei öffentlich eine herbe Rüge erteilt.
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