Dienstag, 01.03.2011
Politiker beschuldigt Tiflis des Domodedowo-AttentatsMoskau. Alexander Torschin, stellvertretender Chef des Föderationsrats und Mitglied des Anti-Terrorkomitees, beschuldigt Georgien, hinter dem Anschlag auf den Flughafen Domodedowo zu stecken. Tiflis reagiert empört.
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"Der Anschlag wurde, davon bin ich überzeugt, im Ausland vorbereitet. Ich verstehe, dass meine Worte Ärger und Unverständnis hervorrufen können, aber meiner Meinung nach ist es Georgien und dessen herrschende Kaste", erklärte der Senator in einem Interview.
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Präsident Michail Saakaschwili verstecke seine antirussische Haltung nicht und versuche mit seiner russlandfeindlichen Politik in Georgien zu punkten, begründete Torschin seinen Verdacht.
Schon vor ein paar Tagen hat Russlands Präsident Dmitri Medwedew an anderer Stelle Terror-Generalverdacht gegen Georgien geäußert. Bei der Einweihung der olympischen Ski-Trasse in Sotschi erklärte er, die Sicherheitskräfte sollten gegen Anschläge und Provokationen, die Georgien möglicherweise plane, gewappnet sein.
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Die Anschuldigungen Moskaus stoßen in Tiflis auf Empörung. Das georgische Parlament habe Terrorismus jedweder Art verurteilt. Russland solle vor einer Beschuldigung Beweise anbringen, erklärte der Abgeordnete Nugsar Ziklauri.
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Die stellvertretende Außenministerin Nino Kalandadse verwies darauf, dass die Ermittlungsbehörden selbst bisher mit keinem Wort auf Indizien hingewiesen haben, die auf eine Beteiligung Georgiens deuten. "Wenn vor diesem Hintergrund ein hochgestellter Politiker solche Anschuldigungen erhebt, dann kann das nur einen viel ernsteren Hintergedanken haben", sagte sie.
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Terroristen haben am 24. Januar einen Selbstmordanschlag in der Ankunftshalle des Moskauer Flughafens Domodedowo verübt. Bei dem Attentat kamen insgesamt 37 Menschen ums Leben. Die Sicherheitsorgane haben bisher vier mutmaßliche Organisatoren der Tat in Inguschetien verhaftet.
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