Montag, 18.08.2008
Minsk: Oppositioneller Kosulin fordert RehabilitationMinsk. Der am Samstag aus der Haft entlassene ehemalige weißrussische Präsidentschaftsbewerber Alexander Kosulin fordert vom weißrussischen Regime seine völlige Rehabilitierung. Die von Präsident Lukaschenko ausgesprochene Begnadigung sei gerecht, aber nicht genug, so Kosulin.
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Kosulin befand sich seit 2006 in Haft. Er war wegen der Organisation einer verbotenen Oppositionskundgebung verurteilt worden.
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Zunächst war nur von einer Freilassung für zwei Tage wegen der Beerdigung seines Schwiegervaters die Rede. Dann wurde bekannt, dass Kosulin von Alexander Lukaschenko begnadigt worden ist. Ein Gnadengesuch hatte der Oppositionspolitiker nicht gestellt.
Um von realen Schritten des weißrussischen Staates in Richtung mehr Demokratie zusprechen, müsste seine vollständige Rehabilitierung vorgenommen werden sowie weitere führende Oppositionelle aus der Haft entlassen werden, erklärte Kosulin.
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Kosulins Wahlkampfstab will zudem vom Staat zwei Millionen Euro als Haftentschädigung einfordern.
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Die Freilassung Kosulins war in vielen Ländern einhellig begrüßt worden. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte, dass die Befreiung aller politischer Häftlinge in Weißrussland Voraussetzung für eine schrittweise Wiederbelebung der Beziehungen zwischen den EU-Staaten und Minsk sei.
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Das Regime in Minsk versucht gegenwärtig, im Westen verstärkt für Sympathie zu werben unter anderem mit Hilfe britischer PR-Berater.
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Auffällig war in den letzten Tagen auch, dass Weißrussland keinerlei Unterstützung für die russische Vorgehensweise in Südossetien und Georgien äußerte.
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