Freitag, 05.03.2010
Medwedews Experten warnen vor Russlands ZerfallMoskau. Es wird knapp für Russland. Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre könne das Land im Abseits der Weltwirtschaft stehen, warnen Experten. Die derzeit höhen Ölpreise haben den Reformwillen der Politik verlangsamt, so die These.
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"In fünf, vielleicht zehn Jahren wird Russland mit seinen Ressourcen nicht mehr gebraucht", warnt Jewgeni Gontmacher, Vorstandsmitglied im Institut für moderne Entwicklung, einem Forschungsinstitut unter der Schirmherrschaft von Russlands Präsident Dmitri Medwedew.
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Nach Angaben Gontmachers sind Öl und Gas zwar auch noch in zehn Jahren für die Weltwirtschaft wichtig, doch dann werden die Verbraucher die Preise bestimmen und nicht die Erzeuger. Russland drohe seine internationalen Beziehungen z.B. innerhalb der GUS an Konkurrenten aus Europa, China und den USA zu verlieren, sagte Gontmacher.
Schuld daran sei der mangelnde Wille zur wirtschaftlichen Erneuerung in Russland. "Vor einem Jahr kostete ein Barrel Öl 30 Dollar und es herrschte Panik. Was tun? Aber jetzt sind die Preise wieder hoch und über eine Entwicklung nachdenken, ist nicht nötig. So sind wir wieder in eine neue Phase der Stagnation geraten", so Gontmacher in einem Vortrag vor der Assoziation des Europäischen Businesses (AEB) in Moskau.
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Andere Experten widersprechen den düsteren Zukunftsvoraussagen Gontmachers freilich. Sie werfen dem Institut vor, die Gefahren zu übertreiben, um politischen Forderungen Nachdruck zu verleihen.
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Klar ist, Medwedew fordert seit seinem Amtsantritt eine Modernisierung der Wirtschaft, eine Umorientierung von Öl und Gas auf Hochtechnologien. Bislang verläuft der Prozess allerdings sehr schleppend.
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