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Landes-Amtsarzt Onschtschenko hält das Leitungswasser in Russland für grundsätzlich trinkbar (Foto: NTW/Archiv) |
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Donnerstag, 18.08.2011
Amtsarzt Onischtschenko lobt Russlands LeitungswasserMoskau. Russlands Ober-Hygieneaufseher Gennadi Onischtschenko hat eine Lanze für das Moskauer Leitungswasser gebrochen: Es sei eines der besten in Russland und von höherer Qualität als in vielen Ländern Europas.
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Allerdings sei der Versorger MosBodoKanal weiterhin gezwungen, das Trinkwasser zu chloren, um Infektionen zu verhindern. Der Grund dafür ist laut dem obersten russischen Amtsarzt das überalterte Leitungsnetz, das noch aus dem vorletzten Jahrhundert stamme.
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Wer es sich leisten kann, soll Wasser kaufen
Im Prinzip könne man in Russland das Leitungswasser durchaus trinken, so Gennadi Onischtschenko. Wer das Geld dafür habe, solle sich aber besser gutes Trinkwasser in Geschäften suchen. Er selbst trinke nur Tee aus Wasser, das aus einem sog. Cooler kommt.
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Die weit verbreitete Verwendung von Trinkwasserfiltern im Haushalt sei auch nicht ideal, da diese auch das wertvolle Kalzium aus dem Wasser entfernten, was zu Problemen beim Knochenbau führen könne.
Wasser ist nicht gleich Wasser
In den verschiedenen Regionen des Riesenlandes gebe es durchaus unterschiedliche Mängel an der Wasserqualität: So sei das Wasser im Moskauer Umland zu eisenhaltig, was zu Allergien führen kann während im Gebiet Iwanowo wieder zu wenig Eisen im Wasser sei. Im Gebiet Lipezk wiederum gebe es eine Ballung von Blasenstein-Erkrankungen, weil dort das Wasser zu hart sei.
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Ernährungsmängel schlimmer als verdächtige Importwaren
Der Amtsarzt, der mit seinen häufigen Importverboten für diese oder jene Waren gelegentlich als heimlicher Außenminister Russlands bezeichnet wird, erklärte in seinem Interview mit der Komsomolskaja Prawda, das für die Volksgesundheit in Russland die Frage der richtigen Ernährung viel wichtiger sei als etwa die unter der Bezeichnung georgischer Wein laufende alkoholhaltige Flüssigkeit: Die Russen würden viel zu wenig Gemüse und Eiweiße zu sich nehmen.
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Die Eiweiß-Norm pro Person und Jahr läge bei 67 Kilogramm, in Russland käme man aber nur auf 53 Kilogramm. Dies beruhe auf zu wenig Fleisch, Fisch und Milchprodukte in der Ernährung.
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Statt der nötigen 360 Liter Milch pro Kopf würden in Russland nur 240 Liter verbraucht.
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