Donnerstag, 13.01.2011
Lawrow: Spekulation mit Kaczynski-Ansturz unsittlichMoskau. Russlands Außenminister Sergej Lawrow will den Abschlussbericht zum Kaczynski-Absturz nicht kommentieren. Jegliche politische Spekulation mit dem Thema sei aber unsittlich, sagte er. Ein anderes Thema, die Verurteilung Chodorkowski, rät er dem Westen zu vergessen.
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Der in Russland vorgestellte Abschlussbericht zum Flugzeugabsturz der polnischen Präsidentenmaschine geht davon aus, dass allein menschliches Versagen an dem Unglück schuld ist.
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Unter dem Motto "selbst schuld" werfen die Ermittler der Besatzung vor, sich aus Angst vor Polens Präsident Lech Kaczynski und dem in der Kanzel anwesenden Luftwaffenchef Andrzej Blasik zur waghalsigen Landung entschieden zu haben.
Der Bericht ist in Polen auf Kritik und Zweifel gestoßen. Premier Donald Tusk hat seinen Urlaub abgebrochen und will sich im Tagesverlauf dazu äußern.
"Spekulieren und politische Punkte mit dem Thema gewinnen, ist unsittlich", warnte Sergej Lawrow schon im Vorfeld der Pressekonferenz. Sein Auftritt galt eigentlich den Ergebnissen der russischen Außenpolitik im Jahre 2010.
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Zugleich erklärte er, dass das harte Urteil gegen Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen nicht belasten solle. "Ich denke, dass in der großen Mehrheit der Staaten, die unsere Partner sind, die Menschen pragmatisch sind und die Spreu vom Weizen trennen können", sagte er diesbezüglich.
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Chodorkowski und sein Geschäftspartner Platon Lebedew waren kurz vor Neujahr in einem zweiten Betrugsprozess verurteilt worden. Ihre Haftstrafe wurde auf insgesamt 14 Jahre verlängert. Das Urteil stieß im Westen auf Kritik, die USA warnten gar, es könne die Beitrittsverhandlungen Russlands zur WTO beeinflussen.
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