Dienstag, 21.12.2010
Kaczynski zweifelt: Liegt die richtige Leiche im Grab?Warschau. Der polnische Ex-Premierminister Jaroslaw Kaczynski will die Leiche seines im April bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommenen Bruders Lech exhumieren lassen. Er zweifelt, ob die richtigen Leichenteile im Grab liegen.
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Diese Erklärung gab Jaroslaw Kaczynski am Montag bei einer Pressekonferenz in Warschau ab. Er habe nach dem Unglück bei Smolensk, bei dem am 10. April 2010 eine polnische Regierungsdelegation mit Staatspräsident Lech Kaczynski an der Spitze zu Tode gekommen war, seinen Zwillingsbruder erkannt.
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Später bei der Beerdigung in Krakau habe aber ein Mensch, der dem Bruder so gar nicht ähnelte, im Sarg gelegen. Ob es wirklich zu einer Exhumierung kommen wird, haben Kaczynski und seine Nichte jedoch noch nicht entschieden.
Ende letzter Woche hatte Kaczynskis Anwalt das unangenehme Thema zur Sprache gebracht. Es gäbe Zweifel, dass Russland die richtigen Leichenteile nach Polen überführt habe und überhaupt sei die Identifizierung der Leichen seitens Russlands sehr nachlässig durchgeführt worden.
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In der polnischen Presse hatte es schon früher geheißen, in Lech Kaczynskis Sarg hätte der Arm eines anderen Opfers der Katastrophe gelegen. Die russischen Rettungskräfte hätten vielleicht nicht alle Leichenteile aufgefunden und eine andere Gliedmaße in den Sarg gelegt, um einen Skandal zu vermeiden.
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Im Juli hatte bereits die Witwe des polnischen Politikers Przemyslaw Gosiewski die Exhumierung der Leiche ihres Mannes gefordert. Sie hatte den verdacht, Russland hätte eine andere Leiche überführt.
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Jaroslaw Kaczynski hat bereits mehrmals den Fortgang der Aufklärung des Absturzes bei Smolensk kritisiert, den Russland und Polen zusammen betreiben. Die endgültigen Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit vorgelegt werden.
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