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Zwei Szenarien für den Umsturz: Proteste in Minsk. (Foto: TV Belarus) |
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Freitag, 14.01.2011
Lukaschenko: Westliche Geheimdienste planten Umsturz!Minsk. Weißrussland muss mit harten Sanktionen des Westens rechnen und schießt jetzt zurück: Die Unruhen nach der Wahl in Minsk im Dezember seien von deutschen und polnischen Geheimdiensten organisiert worden.
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Dies geht aus einer breit angelegten Veröffentlichung vor, die am Freitag in der Zeitung der Präsidentenadministration Sowetskaja Belorussija (Sowjet-Weißrussland) erschien. Unter dem Titel Hinter den Kulissen einer Verschwörung werden angeblich aus der Geheimhaltung freigegebene Dokumente über die Ereignisse am 19. Dezember angeführt.
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Zur Erinnerung: Nach Schließung der Wahllokale bei der Präsidentenwahl war es in Minsk bei einer Protestkundgebung zu Ausschreitungen gekommen. Viele Oppositionelle wanderten ins Gefängnis; die EU droht Weißrussland mit empfindlichen Strafen.
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Kofferweise Dollarnoten nach Minsk
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist natürlich kein Zufall: Damit soll Druck auf die Europäische Union ausgeübt werden, von Sanktionen abzulassen. Ob Lukaschenko damit Erfolg hat, ist zumindest zweifelhaft die Anschuldigungen, die er erhebt, klingen doch allzu abenteuerlich.
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So sollen deutsche und polnische Geheimdienste die Wahlkampagne von Präsidentschaftskandidat Wladimir Nekljajew geplant und organisiert haben. Das Ziel sei die Schaffung einer neuen Oppositionskraft gewesen, die letztendlich einen Machtwechsel in Minsk hätte herbeiführen können. Involviert seien auch die Botschafter einiger EU-Staaten gewesen.
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Hunderttausende Dollar wurden kofferweise nach Minsk geschafft, schreibt das Blatt. Damit sollten angeblich die Strukturen geschaffen werden, die am Abend des 19. Dezember 2010 die Macht an sich reißen würden.
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Zwei Szenarien
Auf ihre Rolle seien Oppositionspolitiker und andere Aktivisten in Polen vorbereitet worden in speziellen Trainingslagern. Als Beweis wird ein Ausschnitt aus dem Verhör eines Mitstreiters von Nekljajew angeführt. Die Vorbereitung auf den Sturz Lukaschenkos sei mit deutschem Geld gelaufen.
Die Verschwörer hätten zwei Szenarien entwickelt, heißt es weiter. Das eine sah 100.000 bis 150.000 Demonstranten vor, die den Regierungssitz stürmen und den Machtwechsel einleiten würden.
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Möglich sei aber auch eine weitaus geringere Zahl von Protestierenden gewesen dies hätte keinen Regierungssturz nach sich gezogen, aber Weißrussland in der Welt diskreditiert, weil es dann zu Massenfestnahmen und Verfolgungen gekommen wäre. Version Nr. 2 kommt dann auch dem sehr nahe, was sich in Weißrussland nach dem 19. Dezember tatsächlich abspielte.
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Lukaschenkos Geheimdienst berufsunfähig?
Weiter folgen in dem Artikel genaue Angaben zu Personen und die Höhe der ausgeteilten Bestechungssummen. Schenkt man dem Geschriebenen Glauben, war die gesamte weißrussische Opposition von den USA, Deutschland, Polen und anderen Ländern gekauft.
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An dieser Stelle stellt sich allerdings die logische Frage: Was tat denn der weißrussische Geheimdienst? Es sieht aus, als habe das Ausland in Minsk geschaltet und gewaltet, wie es ihm gefiel, und Lukaschenko ließ es geschehen. Wenn er nichts davon gewusst hat, dann sollte er seine Geheimdienstler wegen Berufsunfähigkeit entlassen.
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Vielleicht sollten sie sich aber auch einfach darauf beschränken, Fakten zu sammeln? Das ist ihnen gelungen, wie der ausführliche Artikel anschaulich zeigt. Fragt sich nur, ob es auch wirklich "Fakten" sind.
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Wer schon immer mal ein paar Runden mit den Schlittschuhen auf dem Roten Platz drehen wollte, der sollte sich langsam beeilen. Die Eisbahn vor atemberaubender Kulisse ist nur noch bis zum 5. März geöffnet.
(Topfoto: Siegmund/.rufo)
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