Dienstag, 15.02.2011
Kreml-Renovierer Pacolli wird Präsident des KosovoPristina. Medienberichten nach steht Behgjet Pacolli vor der Wahl zum Präsidenten des Kosovo. Pacolli machte Anfang der 90er Jahre ein Vermögen mit Bauaufträgen in Russland. Unter anderem renovierte er den Moskauer Kreml. Dafür soll er bestochen haben.
|
|
Pacolli emigrierte in den 80er Jahren nach Westeuropa. Zunächst war er in Hamburg tätig, später gründete er in der Schweiz die Firma Mabetex und bekam sogar einen Schweizer Pass.
|
Doch seinen Aufstieg verdankt Pacolli seinen Geschäften in Russland. Anfang der 90er Jahre lernte er auf einer Geschäftsreise den damaligen Bürgermeister von Jakutsk Pawel Borodin kennen.
|
Im sibirischen Jakutien baute Mabetex eine Milchfabrik, ein Krankenhaus und ein Verwaltungsgebäude.
Dann zog Borodin nach Moskau um. Er wurde von Präsident Boris Jelzin zum Leiter der Kremlliegenschaften und beauftragte seinen Freund Pacolli mit der Renovierung des Kremls. Insgesamt soll die Präsidialverwaltung Aufträge im Wert von über 300 Mio. USD an Pacolli vergeben haben.
|
Laut der Schweizer Staatsanwaltschaft hat sich Pacolli dafür großzügig revanchiert: Die Behörden untersuchten wegen Korruption. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittler bei Mabetex Kreditkartenbelege, die auf die Jelzin-Töchter Jelena und Tatjana ausgestellt waren, sowie Unterlagen für ein Konto, von dem Borodin aus eine Million USD auf ein Konto Jelzins überwiesen haben soll.
|
Wegen der Schmiergeldaffäre saß vor ein paar Jahren sogar Borodin selbst in Schweizer Untersuchungshaft. Doch in Moskau war niemand an der Aufklärung des Falls interessiert und so wurden die Ermittlungen geblockt.
|
Nun könnte Pacolli im Kosovo, das von Russland nicht anerkannt wird, eine führende Rolle in der Politik übernehmen.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>