Dienstag, 11.09.2007
Juschtschenko beschuldigt Putin indirekt der VergiftungKiew. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin beschuldigt, die Ermittlungen bezüglich seiner Dioxin-Vergiftung m Jahr 2004 zu torpedieren. Dies sei ein weiteres Indiz dafür, dass das Gift gegen ihn in einem russischen Labor hergestellt worden sei, sagte Juschtschenko.
|
|
Im Wahlkampf 2004 war Juschtschenko mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sein zuvor smartes Aussehen, das ihm vor allem bei den weiblichen Wählern in der Ukraine Pluspunkte gebracht hatte, war danach entstellt.
|
Während seine politischen Gegner daraufhin behaupteten, Juschtschenko habe sich durch massiven Alkoholgenuss und fettes Essen eine Lebensmittelvergiftung zugezogen, vermutete das "orangene" Lager einen Anschlag auf den Präsidentschaftskandidaten.
Die Ermittlungen dauern bis heute an. Nun teilte Juschtschenko Journalisten mit, dass es weltweit drei Laboratorien gebe, die in der Lage seien, Dioxin in dieser Konzentration herzustellen.
|
"Zwei Länder (Großbritannien und die USA) haben den Ermittlern Muster ihrer Produktion zur Verfügung gestellt, Russland nicht. Dies erschwert die Aufgabe unserer Ermittler" sagte Juschtschenko.
|
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten ist die Untersuchung dennoch fast abgeschlossen. Demzufolge sei klar, wer wann welches Gift verabreicht habe. "Es gibt drei Schlüsselverdächtige und sie alle befinden sich in Russland", sagte er. Auslieferungsanträge seien von Russland allerdings ignoriert worden, fügte er hinzu.
|
Er sei überzeugt, dass das Gift in einem russischen Labor hergestellt worden sei, erklärte Juschtschenko. Alle Umstände seiner Vergiftung wiesen darauf hin, "dass hinter der Vergiftung nicht einzelne Personen, sondern der Staat steht", fügte er hinzu.
|
Es ist das erste Mal, dass Juschtschenko behauptet, dass sich die Täter in Russland aufhalten. Allerdings ist der Zeitpunkt für Angriffe gegenüber Moskau wohl bewusst gewählt. Sowohl in der Ukraine als auch in Russland stehen Wahlen bevor.
(ab/.rufo/Moskau)
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>