Mittwoch, 23.01.2008
Iwanow schimpft über Mängel an Navi-System GlonassMoskau. Das russische Satellitennavigations-System Glonass funktioniert bislang weit schlechter als geplant. Dafür machte heute der Erste Vizepremier Sergej Iwanow die russische Raumfahragentur Roskosmos verantwortlich.
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Das russische GPS-Pendant ist ein Projekt erster Priorität und Roskomsos für dessen Koordinierung zuständig, so Iwanow. Die Roskosmos-Chefs seien damit persönlich für die Mängel an Glonass verantwortlich, erklärte Iwanow drohend.
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Die Kapazitäten der Herstellerbetriebe wachsen ungenügend schnell, die Satelliten-Gruppe im Orbit gewährleistet keine 100-prozentige Abdeckung des russischen Territoriums und eine hinreichende Verlässlichkeit der Bordgeräte ist auch nicht gegeben, kritisierte Iwanow.
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Auch lasse bisher die Genauigkeit des Satellitennavigationssystems zu wünschen übrig, worunter seine Konkurrenzfähigkeit leide. Dafür seien aber auch frühere Planungsfehler verantwortlich. Das Programm zur Glonass-Einführung müsse deshalb entsprechend korrigiert werden, erklärte der für Wissenschaft und Industrie zuständige stellvertretende Regierungs-chef.
Unzulänglichkeiten und Fehler gebe es auch bei der theoretisch schon begonnenen kommerziellen Nutzung des Systems wie auch auf dem gesetzgeberischen Niveau: So sei die Verwendung von Satellitennavigations-Karten und deren Daten ein bislang juristisch ungeklärtes Feld.
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Hinsichtlich der sonstigen russischen Raumfahrtaktivitäten erklärte Iwanow, dass Russland gegenwärtig weder Flüge zum Mond noch zum Mars plane. Priorität habe bei der Raumfahrt nicht die Erfüllung irgendwelcher durchsichtigen Ambitionen, sondern die nationale Sicherheit, der wirtschaftliche Nutzen und der wissenschaftliche Wert.
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2016 soll im Amur-Gebiet das neue Kosmodrom Wostotschny zum Start von Raketen aller Arten bereit sein. Zwei Jahre später müssten von dort erste bemannte Raumflüge möglich sein.
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