Dienstag, 22.06.2010
Gas-Krieg: Lukaschenko dreht Transit-Leitung zuMinsk. Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hat angeordnet, den Transit von russischem Erdgas in die EU-Staaten zu blockieren. Er reagierte damit auf die heutige weitere Lieferkürzung durch Gazprom an sein Land.
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Alexander Lukaschenko verkündete die Transit-Einstellung bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Minsk. Er habe dies verfügt, weil Gazprom 2010 noch keine Kopeke für den Gastransit bezahlt habe.
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Der russische Zahlungsrückstand betrage 260 Millionen Dollar, so Lukaschenko. Weißrussland werde solange kein russisches Gas weitertransportieren, bis Gasprom nicht seine Schulden bezahlt habe, erklärte Lukaschenko.
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Der weißrussische Staatschef bezeichnete das russische Vorgehen als absurd und zynisch. Man dürfe doch nicht die Ventile zudrehen, wenn gegenseitige Schulden bestehen, die miteinander verrechnet werden könnten, erklärte er.
Wir geben Ihnen 192 Mio. Dollar, Sie uns 260 Mio. Dollar, Sie machen eine Abrechnung und den Unterschied überweisen sie uns, sagte Lukaschenko. Dann ist diese Frage vom Tisch.
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Lukaschenko erklärte allerdings bei gleicher Gelegenheit, dass sein Land bereits das nötige Geld gefunden habe, um seine Gas-Schulden gegenüber Russland zu begleichen. Ich habe heute dieses Geld bei Freunden geliehen und wir zahlen dann in Kürze, sagte er. Fremde Leute haben uns dieses Geld im Laufe eines Tages gegeben aber Russland kann ja nicht warten, schimpfte der Minsker Diktator.
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Das weißrussische Energieministerium erklärte allerdings etwa zur gleiche Zeit, dass der weißrussische Gas-Transit auf der Leitung Jamal-Europa ungeachtet der eingeschränkten russischen Lieferungen in vollem Umfang abgewickelt werde.
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