Donnerstag, 15.07.2010
Amnesty: Russland will Estemirowa-Mord nicht aufklärenMoskau. Ein Jahr nach dem Tod der Bürgerrechtlerin Natalja Estemirowa hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International schwere Vorwürfe gegen die russische Führung erhoben. Der politische Wille zur Aufklärung des Mords fehle.
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Natalja Estemirowa war am 15. Juli 2009 in Grosny auf offener Straße entführt und später erschossen worden. Die Leiche der Memorial-Aktivistin wurde in der kaukasischen Nachbarrepublik Inguschetien gefunden.
Präsident Dmitri Medwedew forderte eine schnelle Aufklärung des Falls. Vorwürfe von Bürgerrechtlern, dass Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow hinter der Tat stecke, wies er als unbegründet zurück.
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Kadyrow selbst, der Estemirowa vor ihrem Tod bedroht haben soll, wies ebenfalls alle Vorwürfe zurück und verklagte sogar den Memorial-Chef Oleg Orlow wegen angeblicher Verleumdung. Zugleich versprach auch er eine schnelle Aufklärung.
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"Ungeachtet der offiziellen Erklärungen, hat die russische Führung bisher eine rechtzeitige, effektive und unvoreingenommene Aufklärung des Mords an Natalja Estemirowa, die die Wahrheit ans Licht bringen könnte, nicht gewährleistet", kritisierte nun Amnesty International.
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