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Ramsan Kadyrow ist trotz aller Beschuldigungen offiziell nicht angreifbar (Foto: RIA) |
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Donnerstag, 03.06.2010
Verhinderter Jamadajew-Killer erhält lange HaftstrafeMoskau. Der Tschetschene Chawasch Jussupow muss nach einem versuchten Mordanschlag auf Isa Jamadajew für 8,5 Jahre hinter Gitter. Jamadajew beschuldigt Tschetscheniens Präsidenten Ramsan Kadyrow, hinter der Tat zu stecken. Der wurde nicht einmal befragt.
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Der Jamadajew-Clan galt in Tschetschenien lange Zeit als eine der einflussreichsten Familien. Im ersten Tschetschenienkrieg kämpften die Jamadajews noch auf Seiten der Separatisten. Vor dem zweiten Tschetschenienkrieg wechselten sie die Fronten.
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Helden Russlands auf der Abschussliste
Sulim und Ruslan Jamadajew wurden beide mit dem Orden "Held Russlands" ausgezeichnet. Die Jamadajews stellten mit ihrem berüchtigten Bataillon "Wostok" bis vor zwei Jahren die einzige von Ramsan Kadyrow unabhängige Machtbasis in Tschetschenien dar.
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Dann wurde die Jagd auf den Clan eröffnet. Zuerst wurde Ruslan Jamadajew im September 2008 in Moskau erschossen, die Täter entkamen unerkannt.
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Sein Bruder Sulim floh nach Dubai, doch auch dort spürte ihn ein Killerkommando auf und schoss ihn vor seinem Haus nieder. Die Polizei verhaftete mehrere russische Staatsbürger nach der Tat und bis heute sucht Interpol den Duma-Abgeordneten und Kadyrow-Cousin Adam Delimchanow als Hintermann.
Anschlag auf den dritten Jamadajew-Bruder verhindert
Im Herbst 2009 schoss dann der ehemalige Leibwächter von Isa Jamadajew, Chawasch Jussupow mehrmals aus kurzer Entfernung auf seinen Ex-Chef. Da Jussupow allerdings zuvor schon von der Polizei überwacht worden war, hatten die Beamten kurz vor der Tat heimlich die Patronen in der Tatwaffe ausgetauscht, so dass die Tat vereitelt wurde.
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Täter beschuldigt Kadyrow
Bei der Befragung gestand Jussupow für den Mord 3 Millionen Dollar bekommen zu haben. Jamadajew veröffentlichte noch während des Prozesses einen Mitschnitt der Befragung, laut dem Kadyrow selbst den Anschlag befohlen haben soll und Jussupow anderenfalls mit Vernichtung seiner Familie gedroht habe.
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Die Behörden haben allerdings lediglich Kadyrows engen Vertrauten Schaa Turlajew als Auftraggeber zur Fahndung ausgeschrieben, Kadyrow wurde nicht einmal befragt.
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Zudem behaupten tschetschenische Behörden, dass sich Turlajew nicht verstecke, sondern wegen gesundheitlicher Probleme in einem Sanatorium in Tschetschenien aufhalte. Offensichtlich suchen die föderalen Behörden nicht allzu scharf nach ihm.
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