Mittwoch, 04.04.2007
USA sehen eine Gas-OPEC mit Russland als BedrohungWashington. Die USA müssen die Gründung einer Gas-OPEC mit russischer Beteiligung verhindern. Es handele sich um ein "Erpressungskartell", erklärt eine außenpolitische Sprecherin der Republikaner, die der Scientology-Kirche nahe steht. Die russische Regierung dementiert, dass bereits am 9.April in Katar eine Gas-OPEC gegründet werden könnte.
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Ileana Ros-Lehtinen, stellvertretende Leiterin des Auswärtigen Ausschusses im US-Repräsentantenhaus fordert, wie Ria Nowosti berichtet, in einem Schreiben an Außenministerin Condoleezza Rice: Wir müssen der Gründung dieses Erpressungskartells energisch entgegen treten". Die USA sollten zusammen mit ihren Verbündeten eine gemeinsame Strategie vereinbaren, um das Gaskartell zu verhindern.
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Das Weiße Haus sollte zudem der russischen Regierung nahe legen, dass die USA ein Gaskartell als feindlichen Schritt betrachten, der negative Auswirkungen auf die Zusammenarbeit haben würde, forderte die Kongress-Abgeordnete.
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Außerdem sollte Washington zentralasiatische Staaten beim Bau neuer Gasleitungen tatkräftig unterstützen, damit sich diese aus der Abhängigkeit von den russischen Gaslieferungen lösen.
Die 1952 auf Kuba geborene Republikanerin Ileana Ros-Lehtinen vertritt Florida im Repräsentantenhaus. Sie hatte sich u.a. durch ihr Eintreten für die Scientology-Sekte profiliert.
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Der Wirtschaftsausschuss der NATO hatte Mitte November 2006 an alle 26 Mitgliedstaaten einen Expertenbericht gerichtet, dem zufolge Russland ein internationales Erdgaskartell nach OPEC-Muster anstrebt, um Energielieferungen als politisches Druckmittel nutzen zu können.
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Nach Angaben der Zeitung Financial Times, die als erste über das NATO-Dossier informierte, könnten Russland, Algerien, Katar, Libyen, zentralasiatische Staaten und der Iran dem Gaskartell beitreten.
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Ayatollah Ali Khamenei hatte im Januar 2007 in Teheran bei einem Treffen mit dem Sekretär des russischen Sicherheitsrats Igor Iwanow vorgeschlagen, ein Gaskartell nach OPEC-Muster zu gründen, das die Spielregeln für Gaslieferanten auf dem Weltmarkt bestimmen soll.
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Es wurde zunächst erwartet, dass die Erdgas exportierende Länder Russland, Iran, Katar, Venezuela und Algerien bereits am 9. April in Doha eine Vereinbarung über die Gründung des Kartells unterzeichnen würden. Später dementierte ein Sprecher der russischen Regierung dies. Bei dem Treffen in Doha werde es lediglich um neue Möglichkeiten der Energiekooperation gehen. (mig/.rufo/Moskau)
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