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Vier Fahrspuren statt zweier Trambahngleise: Die neue Lasarewski-Brücke (Foto: fontanka.ru) |
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Freitag, 29.05.2009
SPB: Neue Brücke führt auf die Krestowski-InselSt. Petersburg. Die Krestowski-Insel ist seit wenigen Tagen auf einem neuen Weg zu erreichen: An Stelle einer demontierten hölzernen Straßenbahnbrücke führt nun eine vierspurige Hängebrücke auf die Elite-Insel.
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Ein zusätzlicher Weg auf die größte der drei grünen Inseln im Norden des Newa-Deltas war schon lange überfällig: Auf der einzigen Zufahrt, der Großen Krestowski-Brücke stauten sich oft die Autos.
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Alte Ruhe-Oase vom Bauboom überrollt
Das Verkehrsvolumen in dieser einst sehr stillen Ecke Petersburgs ist in den letzten Jahren drastisch gewachsen: Anstelle der früher hier vorherrschenden Baracken-artigen Wohnheime wuchsen und wachsen im Areal um die Metro-Station Krestowski Ostrow reihenweise Elite-Wohnanlagen in den Himmel - eigentlich schon viel zu dicht, um noch wirklich elitär zu sein.
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Neben dem weitläufigen "Küsten-Siegespark" ziehen inzwischen auch jede Menge Restaurants, Strand-Clubs, Sportstätten und vor allem der riesige Freizeitpark Diwo-Ostrow jede Menge Besucher an.
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Zu guter Letzt wurde auf der Park-Insel auch noch das Villenviertel für die Richter des nach St. Petersburg umgezogenen Verfassungsgerichts errichtet.
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Und wie kommt man zur neuen Zenit-Arena?
Der Neubau des neuen Fußball-Stadions an Stelle des abgerissenen Kirow-Stadions verlangt ebenfalls nach einer besseren Verkehrsanbindung der Insel wobei schon jetzt klar ist, dass die neue Lasarewski-Brücke bei weitem nicht ausreicht, um einmal den Andrang der Fußball-Fans zu bewältigen.
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Erschwerend kommt hinzu, dass die Brücke exakt an einem schon zuvor kritischen Flaschenhals des Petersburger Straßennetz andockt: Die Uferstraße rund um die Petrograder Seite schlägt hier drei Mal Haken und just in der engsten Spitzkehre wurde jetzt wegen der neuen Insel-Zufahrt noch eine Ampelanlage aufgestellt.
Allerdings gibt es hier nach dem Abriss eines ganzen Quartals in der Nachbarschaft einige Freiflächen. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass eines Tages einmal eine sinnvollere Verkehrsführung verwirklicht werden kann - sofern nicht jeder freie Quadratmeter gleich wieder mit teuren neuen Wohnanlagen zugepflastert wird.
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Noch eine Straßenbrücke anstatt eine Holzstegs
In Hinblick auf den Stadionneubau soll im übrigen noch eine weitere Zufahrt auf die Kreuz-Insel geschaffen werden: An Stelle des abenteuerlich aussehenden hölzernen Fußgängerstegs, der von der Petrowski-Insel herüberführt, möchte die Stadtverwaltung ebenfalls eine Straßenbrücke bauen.
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Die Eleganz der neuen Lasarewski-Hängebrücke ist hier aber nicht zu erwarten: Für den Bau sollen die dort schon eingelagerten Stahlteile jener Behelfsbrücke verwendet werden, die vor einigen Jahren während des Neubaus der Leutnant-Schmidt-Brücke über die Newa geschlagen wurde.
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Eine leistungsfähige Anbindung der neuen Fußball-Arena wird es aber wohl erst geben, wenn eines fernen Tages einmal tatsächlich die mautpflichtige Nord-Süd-Stadtautobahn durch die Bucht vor dem Stadion vorbeiführen wird und man hier noch eine Abfahrt einplant.
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