Donnerstag, 30.12.2010
Richter verurteilt Yukos wegen englischer SpracheMoskau. Den vierten Tag bereits verliest Richter Viktor Danilkin den Schuldspruch gegen Michail Chodorkowski und Platon Lebedew. Heute erklärte er u.a. die Entlastungszeugen für unglaubwürdig und die Finanzabrechnung in Englisch für ein Verbrechen.
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In der gesamten Urteilsverlesung hat sich Danilkin bislang auf die Seite der Anklage gestellt. Den Schuldspruch fällte er bereits am ersten Tag der Urteilsverlesung.
In der 800 Seiten langen Urteilsbegründung hat er die Aussagen des Sparkassenchefs und ehemaligen Wirtschaftsministers German Gref und seines Kabinettskollegen Viktor Christenko kurzerhand für die Anklage umgedeutet.
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Die Aussagen des Ex-Premiers Michail Kassjanow, inzwischen in politische Ungnade gefallen, sowie des ebenfalls oppositionellen Ex-Zentralbankchefs Viktor Geraschtschenko hat Danilkin nun für unglaubwürdig erklärt.
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Selbst in der Tatsache, dass Yukos seine finanziellen Rechenschaftsberichte allein in englischer Sprache abgefasst hatte, sieht Danilkin ein Verbrechen. So habe der Konzern versucht, vor den russischen Aktionären seine doppelte Buchhaltung zu vertuschen, erklärte Danilkin.
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Die Staatsanwaltschaft hat weitere sechs Jahre Haft für Michail Chodorkowski und Platon Lebedew gefordert. Nach dem bisherigen Stand der Urteilsverlesung ist davon auszugehen, dass Danilkin dem Antrag folgt.
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