Samstag, 30.08.2008
Putin: Der gesunde Menschenverstand muss siegenMoskau. In einem Interview für die ARD legt Wladimir Putin den Standpunkt Russlands im Kaukasus-Konflikt dar. Vom EU-Sondergipfel am Montag in Brüssel fordert er eine wirklich objektive Bewertung.
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Befragt zu der Stationierung von russischen Truppen in Georgien, sagte Wladimir Putin, dies sei eine provisorische Lösung. Russland wolle sich, wenn die Lage stabil sei, zurückziehen und internationalen Friedenskräften Platz machen. Wenn Deutschland dabei wäre, sei dies nur zu begrüßen.
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Gegenüber dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili schlug der russische Ministerpräsident harte Töne an: So einer sollte keinen Staat führen, so Putin. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass am Montag in Brüssel objektiv über den Kaukasus-Konflikt geredet und die Aggression Georgiens verurteilt wird.
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Putin betonte ein weiteres Mal, dass Russland keinen Anspruch auf die Krim erhebt. Alle ethnischen Probleme dort seien eine innere Angelegenheit der Ukraine. Was die in Sewastopol stationierte russische Schwarzmeeerflotte betrifft, so sei ihr Aufenthalt auf ukrainischem Territorium bis 2017 vertraglich geregelt. Darüber bräuchte also nicht spekuliert werden.
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Laut Putin gibt es keinen Unterschied zwischen den Konflikten in Abchasien/Südossetien und dem Kosovo. Hier wie dort gäbe es ethnische Konflikte und den Wunsch eines Volkes auf Selbstbestimmung: Es gibt keinen Unterschied, und alle verstehen das sehr gut. Und: Ich möchte, dass dies auch unsere europäischen Kollegen verstehen, die sich am 1. September treffen und über diesen Konflikt nachdenken werden.
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