Dienstag, 15.04.2008
Putin besucht zum ersten und letzten Mal LibyenMoskau. Eine seine letzten Auslandsreisen führt Wladimir Putin ab Mittwoch nach Tripolis. In den Gesprächen mit Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi wird es u. a. um die Altschulden gegenüber der UdSSR gehen.
|
|
Die Reise war schon lang geplant. Die Einladung seitens Gaddafi war im Kreml bereits im Juli 2000, also vor acht Jahren, eingetroffen. Der russische Präsident hat in dieser Zeit in der nordafrikanischen Region Ägypten, Algerien und Marokko besucht. Zum Abschluss seiner Amtszeit ist nun Libyen an der Reihe.
|
In der Präsidentenverwaltung wird betont, es ginge zwar vordergründig um Schuldeneintreibung, wichtiger sei aber der Ausbau der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen. Laut Kommersant will Libyen mit Russland einen Waffenliefervertrag über insgesamt 2,2 Milliarden Dollar abschließen. Dabei soll es um Raketenabwehrsysteme S-300, Su- und Mig-Bomber sowie U-Boote gehen.
|
Bei den Gesprächen um die Schulden muss in erster Linie eine Einigung darüber erzielt werden, wie hoch die Summe ist. Die UdSSR war in dem nordafrikanischen Land wirtschaftlich äußerst aktiv, nicht nur auf dem Rüstungssektor, sondern ebenso in der Bau- und Energiebranche. Russland spricht von vier Milliarden Dollar Schulden, Libyen sieht sich nur mit 1,7 Milliarden im Soll.
|
Wer ist schneller Russland oder die USA?
|
Libyen, einst von den Amerikanern als Schurkenstaat gebrandmarkt, sieht sich zurzeit gleich von zwei Seiten umworben. Auch die amerikanische Außenministerin Condoleeza Rice will Tripolis in Kürze besuchen. Die Amerikaner wollen, ebenso wie Russland, wirtschaftliche Vorteile aus den neu erwachenden Beziehungen zu Libyen ziehen. Putin muss sich also beeilen.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>