Mittwoch, 19.01.2011
Medwedew-Berater: Imageverlust nach Yukos-UrteilMoskau. Die Verurteilung von Michail Chodorkowski und Platon Lebedew im zweiten Yukos-Prozess werde negative Folgen für die russische Wirtschaft haben, fürchtet Präsidentenberater Arkadi Dworkowitsch. Ausländische Investoren werden ihr Engagement überdenken.
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"Ich denke, dass bei einem Großteil der Gesellschaft, zumindest im Ausland, ernste Fragen auftauchen und die Risikobewertung Russlands wird steigen", erklärte Dworkowitsch in einem Interview zu den Folgen der Verurteilung.
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Die ersten Auswirkungen des Urteils werde Russland bereits in der nächsten Woche beim Investitionsgipfel in Davos zu spüren bekommen, fürchtet Medwedews Wirtschaftsberater.
Das Urteil selbst - Michail Chodorkowski und Platon Lebedew wurden am 31. Dezember zu weiteren sechs Jahren Gefängnis verurteilt, womit sich ihre Haftzeit auf insgesamt 14 Jahre verlängert - wollte Dworkowitsch nicht kommentieren. Er verwies lediglich darauf, dass es noch Möglichkeiten zur Berufung gebe.
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Der Verteidiger von Michail Chodorkowski Wadim Kljuwgant wies diesen Einwand zurück. Darauf zu verweisen, dass in den Berufungsverhandlungen ein fairer Prozess noch möglich sei, sei hinterlistig, erklärte er.
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"Das, was passiert ist, und wie es passiert ist, zeigt, dass es keine Rechtsprechung gibt und dass man derzeit nicht auf irgendeinen Schutz vor Willkür und korrupten Beamten rechnen kann. Das ist auch ein persönliches Problem für Präsident Medwedew, der versprochen hat, dem einen Riegel vorzuschieben mit Hilfe unabhängiger Gerichte usw.", sagte Kljuwgant.
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