Donnerstag, 26.11.2009
Kudrin sagt Kursverfall an Moskauer Börse vorausMoskau. Russlands Finanzminister Alexej Kudrin sieht schwarz für die Moskauer Börse - zumindest kurzfristig. Den russischen Aktien stehe eine deutliche Kurskorrektur bevor, sagte er. Die jetzige Rallye sei spekulativ.
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In diesem Jahr konnten mutige Anleger in Moskau eine Menge Geld machen. Der dollarbasierte Aktienindex RTS ist von einem Tief bei unter 500 Punkten auf das Dreifache gestiegen. Zwischenzeitlich knackte er sogar kurzzeitig die Marke von 1.500 Punkten.
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Der schnelle Aufstieg nach einem ebenso rasanten Verfall in der zweiten Jahreshälfte 2008 (Mitte des Jahres stand der Index bei über 2.400 Punkten, ehe er in den Keller rauschte) macht Finanzminister Kudrin skeptisch.
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Die Rallye sei zuletzt von Spekulanten angetrieben worden, eine deutliches Abrutschen der Kurse stehe kurz bevor, warnte er.
Tatsächlich hören die Moskauer Börsianer auf ihren Finanzminister. Zumindest am Donnerstag steht der RTS im tiefroten Bereich. Das Minus liegt bei drei Prozent.
Freilich haben die Börsianer ihre eigenen Vermutungen über die bevorstehende Kurskorrektor. Sie glauben, dass die Staatsbank VEB sich nun von größeren Aktienpaketen russischer Unternehmen trennen will, die sie in der Krise gekauft hat.
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Die Aussagen Kudrins sehen professionelle Anleger in Moskau damit als indirekte Ankündigung des Ausverkaufs. Die VEB braucht wieder frisches Geld, schließlich soll die Bank den kremlnahen Oligarchen Oleg Deripaska unterstützen.
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Deripaska geht im Dezember in Hongkong mit seinem Konzern Rusal an die Börse. Die VEB hat bereits angekündigt, drei Prozent der Aktien zu kaufen. Das könnte die Bank schätzungsweise 600 Mio. Euro kosten.
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