Dienstag, 02.09.2008
Aktualisiert 02.09.2008 17:43
Georgien: Keine Kassetten-Bomben gegen ZivilbevölkerungTiflis/Moskau. Das georgische Verteidigungsministerium hat erklärt, dass bei den kriegerischen Auseinandersetzungen mit Russland keine Kassetten-Bomben gegen die Zivilbevölkerung und zivile Ziele in Südossetien oder an einem anderen Ort eingesetzt worden seien.
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Weiter heißt es in der Erklärung, die georgische Armee sei mit dem Raketensystem GRAD 160 und Raketen vom Typ MK4 LAR 160 ausgerüstet. Die Raketen können mit Kassetten-Bomben vom Typ M-85 bestückt werden.
Das System GRAD sei gegen russische Militärtechnik und die russische Kolonne eingesetzt worden, die über den Rokski-Tunnel nach Georgien gelangt sei, heißt es in der Mitteilung des georgischen Verteidigungsministeriums weiter.
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Das Ministerium reagiert mit seiner Erklärung auf die Aussagen einer Militärexpertin der Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch. Die Expertin hatte in Genf gegenüber Medien gesagt, nahe der Siedlung Schindisi, nördlich von Gori, auf georgischem Staatsgebiet, seien Kassetten-Bomben vom Typ M-85 gefunden worden. Die russische Armee besitze solche Bomben nicht.
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Zugleich erklärte die Frau, die Bomben könnten nach Schindisi gelangt sein, als die russische Armee die georgischen Waffenlager ausgehoben und zum Teil gesprengt habe.
Schindisi war der letzte Stützpunkt der georgischen Armee. Laut dem Verteidigungsministerium in Tiflis setzte die Armee beim Abzug aus Schindisi keine Artillerie ein.
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Das georgische Verteidigungsministerium verweist in seiner Erklärung darauf, dass in der Gegend von Schindisi keinerlei Zerstörungen festzustellen seien, die von Kassetten-Bomben herrühren könnten.
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Aus diesen Gründen sprach sich das Ministerium dafür aus, die Daten von Human Rights Watch sollten noch einmal überprüft werden.
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Bereits früher hatte Human Rights Watch Russland den Einsatz von Kassetten-Bomben vorgeworfen. Russische Flugzeuge sollen sie in zwei Fällen abgeworfen haben. Laut Human Rights Watch fielen den russischen Bomben 12 Zivilpersonen zum Opfer. Der Stellvertretende Chef des russischen Generalstabs hatte diesen Aussagen widersprochen.
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Kassetten-Bomben bestehen aus einer Vielzahl von Sprengkörpern. Bei der Zündung explodiert jedoch nur ein Sprengkörper. Die übrigen Sprengkörper verteilen sich im Abwurfgebiet und werden zu Tretminen.
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