Montag, 23.01.2012
Fußballfans demonstrieren für Kaukasier-BestrafungMoskau/Kaluga. Hunderte Fußballfans haben in einer Kleinstadt die Bestrafung eines Kaukasiers gefordert, der nach einer Messerstecherei auf freien Fuß gesetzt wurde. Erinnerungen an die Manege-Krawalle von 2010 werden wach.
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Etwa 300 Anhänger verschiedener Moskauer Fußballvereine waren letzten Samstag in die mittelrussische Provinzstadt Malojaroslawez gefahren, um die gerichtliche Belangung eines Armeniers zu fordern, der im September 2011 einen Spartak-Fan mit einem Messer verletzt hatte und nicht in Haft bleiben musste.
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Jetzt steht die Gerichtsverhandlung an. Die Fans wollen mit ihrer Aktion Druck auf das Gericht ausüben, damit der 19-jährige Kaukasier zu einer Gefängnisstrafe (ihm drohen bis zu zehn Jahre Freiheitsentzug) verurteilt wird.
Die Demonstration am Samstag verlief betont friedlich die Teilnehmer reisten organisiert an, zogen zum Stadtzentrum, redeten dort mit dem lokalen Polizeichef und dem Bürgermeister und fuhren wieder zurück nach Moskau.
Beobachter ziehen Vergleiche zu den Ausschreitungen auf dem Moskauer Manege-Platz im Dezember 2010, als eine aufgebrachte Menge aus Fußballfans und Nationalisten die Verurteilung eines jungen Kaukasiers gefordert hatte, der einen Spartak-Fan erstochen und von der Polizei auf freien Fuß gesetzt worden war.
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Die Proteste erreichten ihr Ziel: Der Mann wurde erneut in Haft genommen und später zu 20 Jahren Straflager verurteilt. Fünf Mittäter erhielten jeweils fünf Jahre Gefängnis.
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