Mittwoch, 19.05.2010
Chodorkowskis Hungerstreik scheint Erfolg zu habenMoskau. Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski kann seinen gestern begonnenen Hungerstreik möglicherweise bereits wieder beenden. Eine Pressesprecherin von Präsident Medwedew erklärte gestern Abend, dass der Kreml-Chef Kenntnis von Chodorkowskis offenem Brief habe.
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Michail Chodorkowski war aus Protest gegen einen Gesetzesverstoß beider Verlängerung der Untersuchungshaft für ihn und seinen Mitangeklagten Platon Lebedew in den Hungerstreik getreten. Nach einem vor kurzem in Kraft getretenen Gesetz dürfen Verdächtige oder Angeklagte in Wirtschafts-Strafsachen nur noch bei akuter Fluchtgefahr in U-Haft genommen werden.
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Chodorkowski und Lebedew verbüßen gegenwärtig aber noch ihre erste Haftstrafe von acht Jahren. Ihm geht es bei dem Hungerstreik also nicht um seine Freilassung, sondern nur ums Prinzip.
Die Verteidigung Chodorkowskis hatte erklärt, dass dieser seinen Hungerstreik abbricht, wenn er sich sicher sein kann, dass Medwedew über das Ignorieren des von ihm selbst initiierten Gesetzes durch die Justiz im Bilde ist.
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Beim heutigen Gerichtstermin im zweiten Chodorkowski-Prozess werden seine Verteidiger mit ihm über den Hungerstreik sprechen, kündigte Anwalt Wadim Kljuwgant an.
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Mehrere Menschenrechtler hatten sich besorgt über die Gesundheit Chodorkowskis geäußert, ihm aber prinzipiell in seiner Forderung unterstützt.
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