Freitag, 15.10.2010
Chodorkowski-Prozess: Anklage rudert ein Stück zurückMoskau. Die Staatsanwaltschaft hat im Rahmen ihres Plädoyers den Umfang des den angeklagten Michail Chodorkowski und Platon Lebedew zu Last gelegten Öl-Diebstahls gemindert.
|
|
Was die Jahre 1998 bis 2000 angehe, so hätte sich im Laufe des Prozesses herausgestellt, dass es nicht um 147 Mio. Tonnen Rohöl, sondern 127 Mio. Tonnen gehe, erklärte die Staatsanwältin Gjultschechra Ibragimowa heute vor dem Moskauer Gericht.
|
Die Summe des Diebesgutes sei deshalb von 492 Mrd. Rubel auf 424 Mrd. Rubel (ca. 10 Mrd. Euro) zu senken. Ibragimowa hatte vor Gericht in ihrem Plädoyer gesagt, dass alles Öl, das von Yukos in den Jahren 1998 bis 2003 gefördert wurde, unter dem Anschein des Aufkaufs als gestohlen zu betrachten sei.
Die Anklage verfolgt in dem umstrittenen zweiten Strafprozess gegen Chodorkowski und Lebedew die Position, dass sich die Angeklagten die ölfördernden Tochterunternehmen rechtswidrig angeeignet und dann quasi permanent ausgebeutet hätten.
|
Chodorkowski-Verteidiger Wadim Kljuwgant wies darauf hin, dass die Anklageseite sich bei ihrem Plädoyer nicht zu der Frage der Verjährungsfristen geäußert habe.
|
Nach Meinung der Verteidigung sind die angeblichen Straftaten aus der fraglichen Epoche bereits verjährt.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>