Montag, 29.11.2010
Keine Raketen nach Iran: Moskau fühlt sich bedrohtMoskau. WikiLeaks erklärt das jahrelange Tauziehen um die Lieferung von russischen S-300-Raketen- und Flugabwehrsystemen an den Iran. Demnach hat Moskau vor kurzem endgültig die Lieferung abgesagt, weil es sich selbst vom Iran potentiell bedroht fühlt.
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Nach den von WikiLeaks veröffentlichten US-Dokumenten war Russland schon 2009 im Prinzip bereit, die besonders von Israel und den USA kritisierte Lieferung der hocheffektiven S-300-Systeme an Teheran aufzugeben, forderte aber im Gegenzug, Israel müsse Russland das neueste israelische Drohnen-Know-how zur Verfügung zu stellen.
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Russland wäre so die Berichte der US-Diplomaten schon 2009 bereit gewesen, zusätzlich auch noch eine Milliarde Dollar für die Drohnen an Israel zu bezahlen. Diese Gespräche haben möglicherweise auch in dem Zeitraum stattgefunden, als der russische Frachter Arctic Sea mit einer rätselhaften Fracht gesucht wurde.
Israel sei aber auf den Moskauer Vorschlag nicht eingegangen, weil man in Tel Aviv befürchtete, die Drohnentechnologie könnte sehr schnell in die Hände der Chinesen geraten.
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Im Februar 2010 habe der Iran allerdings aus Nordkorea 19 modifizierte russische Mittelstreckenraketen vom Typ R-27 erhalten, die vom Iran aus auch Moskau und europäische Hauptstädte erreichen könnten. Es habe sich nicht um Raketenteile, sonder komplette Raketen gehandelt, heißt es bei WikiLeaks.
Im September 2010 habe der russische Präsident Dmitri Medwedew per Präsidentendekret ("Zur Realisierung der UNO-Resolution 1929) die Lieferung der S-300 an Teheran endgültig verboten.
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Einen Monat später vereinbarten Russland und Israel Montage und Produktion israelischer unbemannter Fluggeräte bei Nischni Nowgorod.
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