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Dr. Bajan heizt ordentlich ein. (Foto: www.drbajan.de) |
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Montag, 18.01.2010
Dr. Bajan - Sowjetabilly an der Donau und in den AlpenWien/St. Margarethen. Dr. Bajan ist ein Wunderheiler der besonderen Art. Mit seinem Akkordeon und der Band kuriert er Langeweile im Flug. Sein Pflaster ist die Musik und seine Therapie nennt er Brain Drain.
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Als ich ihn das erste Mal sah, spielte er mit einem Trio in Nürnberg auf einem der größten Straßenmusik-Festivals Europas. Diese Unbeschwertheit und gleichzeitig tief melancholische Aura, die er um sich verbreitete, machte es unmöglich weiterzugehen.
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Still stehen bleiben ging aber auch nicht. Es war wie verhext, elektrisierend eine fast orgiastische Trance. Der Abend endete letztendlich bei einem Saufaus in einer fränkischen Privat-Brauerei, bis sich die Balken bogen.
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Wer ist Dr. Bajan und was ist eigentlich Sowjetabilly?
Einst verließ ein junger Nikolai Fomin als Doktor der Physik seine Heimatstadt Leningrad und zog nach Berlin. Im Gepäck das russische Bajan, ein Knopfakkordeon, und der Appetit, seine musikalische Praxis nach Westen zu verlegen.
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Die Konzertdaten |
22.01.2010 Wien, OstKlub
23.01.2010 St. Margarethen, Breitenberghaus (Infos und Lage unter www.breitenberghaus.de)
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Seitdem bringt er als Dr. Bajan sämtliche Clubs und Straßen-Feste zum Kochen. Die Musik, die er und seine Band Brain Drain dem Publikum ins Tanzbein implantiert, nennt er selbst Sowjetabilly.
Es gibt vermutlich auch gar keinen anderen Ausdruck für diese kunterbunte Melange an operativen Musik-Stilen. Sein einfaches Rezept: Es braucht keine Stromgitarren für kreative Interpretation von Rockmusik, es geht auch mit Bajan und Balalaika.
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Wenn Kolja Fomin mit der Virtuosität eines Al Di Meola und der Wucht von Led Zeppelin einen altbekannten Rock-Klassiker zu einem schmissigen Smoke on the Vodka verreißt, Im Krug zum grünen Kranze zum vogelwilden Volxpunk mutiert, dann beginnt die Kur anzuschlagen.
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Schwitzkur an der Donau
Eigentlich verkörpert er mit seiner urbanen Volksmusik ja nur den Geist der anarchischen Leningrader/Petersburger Szene. Auch wenn er noch regelmäßig in Clubs an der Newa auftritt, seine Kliniken sind jetzt die westeuropäischen Flüsse.
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Als nächstes wird er an der Donau eine Schwitzkur verordnen. Am 22. Januar ist Dr. Bajan im OstKlub in Wien auf Visite. Für den 23. Januar steht ein Ausflug in die Berge auf dem Rezeptblock.
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Wer den knapp einstündigen Fußweg zum Breitenberghaus nicht scheut, wird in den Genuss einer Spezialbehandlung kommen. Vor atemberaubendem Panorama sollte sich die Berghütte schnell auf Banja-Temperatur aufheizen.
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Hier sei auf das Übernachtungs- angebot auf der Hütte hingewiesen. Für Unfälle beim nächtlichen Abstieg müssen Sie nämlich selbst aufkommen.
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