Dienstag, 23.08.2011
Kampf um die Arktis: Russland sieht Kanada als GefahrMoskau. Militärmanöver im äußersten Norden Kanadas lassen die Alarmsirenen in Moskau schrillen. Russland fühlt sich von Kanada beim Wettlauf um die Arktis bedroht. Die beiden Länder streiten um die Zugehörigkeit der rohstoffreichen Region.
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Die Kanadier proben seit dem 5. August den Ernstfall. Zusammen mit dänischen und amerikanischen Truppen (beide Länder erheben ebenfalls Anspruch auf Teile der Arktis) führt Kanada das Manöver Nanook durch. Fünf Tage lang, vom 22. - 26. August nimmt sogar Premier Steven Harper als Beobachter an den Militärübungen teil.
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Soviel Aufmerksamkeit von Seiten Kanadas an seinen nördlichen Territorien stößt in Moskau auf Argwohn.
Russische Medien befürchten, dass Kanada seine Ansprüche auf die Arktis notfalls mit Gewalt durchsetzen will. Freilich hat auch Russland erst kürzlich erklärt, zwei Luftlandeeinheiten in der Arktis stationieren zu wollen.
Die Arktis ist bislang noch weitgehend unerschlossen. Unter dem "ewigen Eis" sollen aber bis zu 30 Prozent der weltweiten Erdgasvorkommen lagern und über zehn Prozent der Ölreserven.
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Die Klimaerwärmung könnte diesen Reichtum bald zugänglich machen. Die Anrainerstaaten wollen für den Fall rechtzeitig gewappnet sein.
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2007 hat eine russische Unterwasser-Expedition unter Führung von Polarforscher Artur Tschilingarow bereits eine russische Flagge unter dem Nordpol aufgepflanzt. Später musste das russische Außenministerium ein Stück zurückrudern. Die Frage über die Zugehörigkeit der Lomonossow- und Mendelejew-Rücken solle auf internationalem Recht basierend, geklärt werden.
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Bereits im kommenden Jahr will Russland entsprechende Dokumente vorlegen, die beweisen sollen, dass die Unterwasserrücken eine Verlängerung des eurasischen Festlands darstellen. Kanada hingegen will bis 2013 beweisen, dass das Gebiet geologisch ihm gehört.
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