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Jewgeni hätte an der Volkszählung lieber an einem öffentlichen Ort teilgenommen. (Foto: Kurizina/.rufo) |
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Freitag, 22.10.2010
Straßenumfrage: Glauben Russen der Volkszählung?St. Petersburg. Überall wird Werbung für die Teilnahme an der Volkszählung gemacht. Oppositionelle Bewegungen rufen dagegen zum Boykott auf. Russland- Aktuell fragte die Petersburger, was sie darüber denken.
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Jewgenij, 34, Jurist: Ich habe bis jetzt nicht teilgenommen und habe auch keine Lust. Vor allem, weil ich müde nach Hause komme und dort nicht mehr gestört werden möchte. Ich finde aber, dass die Volkszählung eine sehr positive Initiative ist und bei uns außerdem auch die einzige Möglichkeit, aktuelle Informationen zum Zustand der Landesbevölkerung zu bekommen.
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Nur sie sollte, wie die Wahlen, in Lokalen durchgeführt werden, statt in Wohnungen, dann wären wahrscheinlich viel mehr Menschen zur Teilnahme bereit.
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Dmitri, Student, 19: Ich habe an der Volkszählung schon passiv teilgenommen: Meine Eltern haben die Angaben für mich gleich mit gemacht. Wenn ich aber persönlich gefragt würde, würde ich eher ablehnen. Weil diese Volkszählung aus meiner Sicht absolut nutzlos ist.
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Es lebt sich nicht leicht in unserem Land, aber Thesen darüber, dass es dank der Volkszählung besser wird, sind nur hohle Worte. Und besonders die aufdringliche Werbung überall in der Stadt kann jeden verärgern.
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Natalia, 56, Rentnerin: Ich wollte eigentlich gar nicht teilnehmen, aber sie haben mich mit ihren Anrufen und Bitten derart belästigt, dass es doch einfacher war zuzusagen. Außerdem hatte ich auch Mitleid mit der Studentin, die es machen musste, weil sie wohl auch gar nicht freiwillig mit den Fragenbögen rumläuft.
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Jedenfalls zweifle ich sehr, dass diese Volkszählung dem Volk helfen kann, denn die Staatsmacht leistet aus ganz anderen, meist politischen Gründen gewissen Regionen Geldhilfe oder stellt so genannte Nationalprojekte auf. Zudem waren die Ergebnisse der letzten Zählung, wie sich später herausstellte, kaum glaubwürdig.
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Walentin, 40, Unternehmer: Bis jetzt habe ich keinen Besuch von den Volkszählern bekommen, würde diese aber gern empfangen. Die Zählung ist sehr wichtig, unsere Staatsführung wird dank ihr eine bessere Vorstellung davon haben, wie es den Bürgern geht und vielleicht ihre Lebensqualität auch verbessern.
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Ich bin zwar nicht so fest überzeugt, dass die Regierung es tatsächlich umsetzen kann, aber das ist schon die nächste Frage; eine Grundlage würde es wenigsten geben. Die Volkszählung selbst muss durchgeführt werden, was es auch koste.
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Galina, 18, Studentin: Die Volkszählung ist sicherlich nützlich. Ich selbst stamme nicht aus St. Petersburg, studiere aber hier und möchte hier bleiben. Ist es also nicht besser, wenn der Staat meine Probleme als Migrantin aus der Provinz kennt?
Jedenfalls wäre es dumm, die Teilnahme an der Volkszählung zu verweigern und gleichzeitig auf den Staat zu schimpfen, dass er für mich nichts tut.
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Gennadi, 52, Taxifahrer: Ich wurde bereits gezählt und denke, dass die Volkszählung eine gute, sinnvolle Maßnahme ist. Vielleicht lassen sich auf diesem Wege gewisse Probleme aufdecken, die bislang nicht berücksichtigt wurden. Und wenn man diese Probleme begreift, ist es auch leichter, sie zu lösen.
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Alexej, 20, Seekadett: Ich habe an der Volkszählung bereits teilgenommen. Beziehungsweise man hat uns alle in der Akademie bereits daran teilnehmen lassen. Ich hatte aber auch nichts dagegen.
Wie kann sich sonst ein aktuelleres Bild über Probleme der Menschen, wie etwa die Lebensqualität der Militärs, Migration oder die Arbeitslosigkeit, ergeben?
Veränderungen zum Besseren werden wir natürlich nicht gleich erleben, aber ohne die Zählung würden sie noch später eintreffen.
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Mir gefällt übrigens der Slogan der diesjährigen Volkszählung: Für Russland ist jeder wichtig. Es ist irgendwie angenehm, daran erinnert zu werden
(Die Umfrage machte Anna Kurizina.)
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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