Mittwoch, 20.10.2010
Iran nimmt Russland abgesagtes Raketengeschäft übelMoskau. Iran reagiert verärgert auf Russlands überraschenden Verzicht auf den Verkauf der Luftabwehrraketen vom Typ S-300 an Teheran. Die Absage sei nicht mit dem UN-Embargo zu erklären und werde das bilaterale Verhältnis schwer belasten, erklärte Irans Moskau-Botschafter Machmud Resa Sadschali.
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"Dass Russland seine Verpflichtungen nicht erfüllt hat und den S-300-Komplex nicht an den Iran geliefert hat, wirkt sich negativ, sogar sehr negativ auf die öffentliche Meinung im iranischen Volk aus", sagte Sadschali.
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Seinen Angaben nach fällt die Waffenlieferung nicht unter das von den USA forcierte Embargo der UNO gegen Iran. Dies sei sogar von US-Außenministerin Hillary Clinton bestätigt worden, die Russland trotzdem für den Verzicht auf den Deal gedankt habe.
Während Moskau sich damit in Washington Freunde gemacht habe, habe es im Nahen Osten einen Partner verloren, machte Sadschali deutlich. "So ein Verhalten bleibt im Gedächtnis der Völker haften und wird nicht vergessen", drohte der Diplomat.
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Der umstrittene Rüstungsdeal war 2008 unterzeichnet worden. Er sah die Lieferung von fünf Divisionen des Luftabwehrsystems S-300 an den Iran vor. Der Wert des Geschäfts lag bei 800 Mio. USD.
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Im Sommer hatte Moskau das Geschäft gestrichen. Nun verhandle der Waffenexporteur RosOboronExport über die Rückzahlung der Anzahlung in Höhe von knapp 170 Mio. USD, erklärte vor einigen Tagen der Chef der Rüstungsholding RosTechnologii, Sergej Tschemesow.
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