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Das Uhrenwunder am Arm des Patriarchen hat Folgen - in Form eines russischen Satirepreises. (Foto: patriarchia.ru) |
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Dienstag, 19.06.2012
Satire-Preis Silbergalosche für des Patriarchen UhrMoskau. Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, hat in Moskau einen Satirepreis bekommen. In der Nominierung Bis an die Ellenbogen in Wundern siegte er für das unbefleckte Verschwinden seiner teuren Uhr.
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Die Silbergalosche wird alljährlich vom Radiosender Silberregen für die zweifelhaftesten Errungenschaften im Showbusiness verliehen. In die illustre Gesellschaft fand in diesem Jahr neben TV-Größen und Politikern ein Mann Einzug, der dort eigentlich gar nicht hingehört der russische Patriarch Kyrill I..
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Das Uhrenwunder des Patriarchen
Um ihn hatte es im April einen handfesten Skandal um eine sündhaft teure Uhr gegeben. Erst hatte er behauptet, die Breguet sei ein Geschenk gewesen und er hätte sie nie getragen. Daraufhin entdeckten eifrige User auf der Internetseite des Moskauer Patriarchats ein Bild auf, das Kirill des Lügens entlarvte.
Er war dort im Gespräch mit Justizminister Alexander Konowalow abgebildet und trug am Arm tatsächlich keinen Zeitmesser weder einen teuren noch ein Nullachtfünfzehn-Modell. Aber auf der polierten Tischplatte spiegelte sich ein Uhr. Ein klarer Fall von grober Retuschier-Arbeit.
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Eine phantastische Werbung!
Natürlich kam Kyrill nicht selbst zur Preisverleihung das allerdings soll kein Vorwurf sein, denn auch die anderen Preisträger blieben der Zeremonie verständlicherweise fern. Die Auszeichnung nahm äußerst passend! ein Vertreter der schweizerischen Luxusuhren-Firma entgegen.
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Er dankte dem Preisträger für die phantastische Werbekampagne, obwohl man sich immer noch nicht sicher sei: Hat es die Uhr nun gegeben oder nicht? Deshalb übergab er eine neue Uhr für Herrn Gundjajew (so heißt der Patriarch mit bürgerlichem Namen).
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Die wird er allerdings nicht bekommen, weil er die Zeremonie ignoriert hat, erklärte Ksenia Sobtschak, die Moderatorin des Abends. Die Salonlöwin und Skandalnudel hat in letzter Zeit Geschmack an der russischen Opposition gewonnen, da passt auch die Galosche gut ins neue Image-Bild.
Bis 2015 keine Schulen mehr
Der LDPR-Vorsitzende Wladimir Schirinowski bekam derweil eine Silbergalosche wegen seines grausamen Umgangs mit Wählern für einen Wahl-Videoclip, in dem er mit einer Knute hinter einem Esel namens Proschka (eine Anspielung auf Polit-Oligarch Michail Prochorow) hergelaufen war, um seinen Slogan Schirinowski oder es wird noch schlimmer! zu untermauern.
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Der Abgeordnete des Petersburger Parlaments Vitali Milonow darf auch ein veredeltes Schuhwerk mit nach Hause nehmen. Die Jury befand ihn dessen würdig, nachdem der Initiator des skandalösen Schwulenpropaganda-Gesetzes vorgeschlagen hatte, bis 2015 die Homosexualität abzuschaffen.
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