Donnerstag, 04.08.2011
Tadschikistan: Präsident verbietet MoscheebesucheDuschanbe. Der tadschikische Präsident Emomali Rachmon hat minderjährigen Bürgern seines Landes den Besuch von Moscheen verboten. Damit will er den Einfluss von radikalislamistischen Strömungen eingrenzen.
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Rachmon hatte die Gesetzesnovelle Über die Verantwortung der Eltern für die Erzeihung und Ausbildung ihrer Kinder im Dezember 2010 selbst in das Parlament eingebracht. Jetzt ist es mit seiner Unterschrift rechtskräftig.
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Es verbietet Minderjährigen, Orte der Durchführung religiöser Handlungen aufzusuchen, oder einfacher gesagt: In Tadschikistan, wo 99 Prozent der Bevölkerung Moslems sind, dürfen Kinder und Jugendliche nicht mehr zum Gottesdienst in die Moschee, es sei denn, sie besuchen Religionsschulen.
Rachmon begründet seine Entscheidung mit der Gefahr von Extremismus im Lande und der Notwendigkeit, die weltliche Komponente des Staates zu erhalten. Laut Interfax hat die Entscheidung Proteste im Westen, bei tadschikischen Menschenrechtlern und der Partei für die islamische Widergeburt in Tadschikistan ausgelöst.
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Das Streben der tadschikischen Machthaber nach der Kontrolle des religiösen Lebens zeigt sich auch in einer Empfehlung von Predigtthemen an die Imame. In Kürze soll ein entsprechender Leitfaden für Predigttexte für die Freitagsgebete erscheinen.
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