Dienstag, 05.10.2010
Moslems fordern Einführung islamischer GerichtshöfeSt. Petersburg. Der Leiter der Petersburger islamischen Gesellschaft Al Fath, Dschamalidin Machmutow, hat in einem offenen Brief an das russische Verfassungsgericht die Zulassung islamischer Gerichte gefordert. Diese sollen Streitigkeiten unter den Moslems regeln.
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Machmutow erklärte, dass er die Scharia keineswegs als verbindliche Rechtsnorm für alle Russen anstrebe.
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"Die islamischen Gerichte tragen konsultativen und empfehlenden Charakter bei Streitigkeiten zwischen Gläubigen und bei der Beilegung familiärer und zwischenmenschlicher Streitigkeiten", schreibt Machmutow.
Es handle sich um eine friedliche zivilgesellschaftliche Initiative, führte Machmutow aus. "Sie führt zur Senkung der Spannungen und dem Wachsen von Toleranz in der Gesellschaft", so Machmutow.
Die Al Fath hatte bereits im August die Gründung eines ersten islamischen Gerichts, das auf Grundlage der Scharia Entscheidungen fällt, erklärt. Der Schritt führte zu hitzigen Diskussionen in St. Petersburg und einer Verwarnung für Machmutow.
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Der Staat habe das Monopol auf die Rechtssprechung, begründeten die Behörden die Ablehnung islamischer Gerichtshöfe.
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